Der Anblick grasenden Kuhherden ist für den alpinen Wanderer stets ein idyllischer Anblick. Doch die friedlich dreinblickenden Tiere sind kein Streichelzoo. Im schlimmsten Fall kann die Begegnung sogar tödlich enden. Ein paar Regeln sollten Sie daher beim Umgang mit den Nutztieren beachten.

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Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen wenn Menschen auf Kühe stossen. Gerade erst griff eine Kuhherde in Nassfeld einen Wanderer an, der mit seinem Hund an einer Weide vorbeiging. Nur kurze Zeit später attackierten die Kühe zwei weitere Personen.

Auch wenn die Tiere süss und friedlich aussehen: Unterschätzen sollte man sie nicht. Im schlimmsten Fall kann die Begegnung für den Menschen tödlich enden. Der Deutsche Alpenverein gibt daher Tipps zum richtigen Umgang mit Almvieh.

Die Mutterherde

Die Muttertiere stehen zusammen mit ihren Kälbern auf der Weide. Die Jungtiere sind sehr neugierig. Das sollte allerdings keine Einladung zum Streicheln sein.

Die Muttertiere verteidigen ihre Kälber nämlich aus dem Schutzinstinkt heraus. Wenn Stiere, also männliche Rinder, mit dabei sind, sollten Sie besonders aufpassen.

Die Jungtierherde

Jungtiere zeichnen sich durch besondere Bewegungsfreude aus. Bei ihrem Übermut kann es schnell zu unkontrollierten Bewegungen kommen. Ein gewisser Abstand ist wegen der Verletzungsgefahr hier also unbedingt einzuhalten.

Weiterhin empfiehlt der DAV, vor allem Kälber weder zu streicheln noch zu füttern. Die Tiere können dadurch gereizt werden, was beim nächsten Wanderer zu Missverständnissen führen könnte.

Wenn dadurch ein Bedrohungsgefühl entsteht, kann die Lage leicht ausser Kontrolle geraten.

Die Kuhherde

Eine Herde, die nur aus Kühen besteht, ist menschlichen Kontakt eher gewohnt, da sie regelmässig gemolken werden. Angst müssen Sie keine haben. Respekt vor den Tieren ist jedoch immer ratsam.

Drohverhalten

Ein Warnsignal für jeden Wanderer sollten Drohgebärden seitens der Rinder sein. Dabei bleiben sie meist zunächst stehen und fixieren ihr Ziel.

Währenddessen heben und senken sie ihren Kopf und beginnen zu schnauben. Bevor sie dann loslaufen gehen sie einige langsame Schritte in Richtung des Ziels.

Bei Unruhe oder Fixierungen seitens der Tiere gilt: unbedingt Abstand halten.

Hunde

Hunde gleichen potenziellen Feinden. Das gilt besonders für Jungtiere, daher werden die Vierbeiner häufig von den Muttertieren angegriffen.

Grundsätzlich sollten Sie Hunde somit immer an der Leine führen, um zu verhindern, dass sie der Herde zu nahe kommen oder Jagd auf die Rinder machen.

Zeichnet sich ein Angriff durch ein Rind ab, sollten Sie die Leine lösen. Der Hund ist schnell genug, um dem Angriff auszuweichen und so von dem Hundehalter abzulenken.

Sicherheitsabstand einhalten

Wenn Sie auf eine Weide gelangen, sollten sie den Wanderweg nicht verlassen. Wer ruhig und unauffällig im Abstand von etwa 20 bis 50 Metern vorbei geht, hat im Regelfall nichts zu befürchten.

Erschrecken Sie die Tiere nicht und vermeiden Sie direkten Blickkontakt.

Sollte es trotz der Ratschläge zu Gefahrensituationen kommen gilt vor allem: Ruhe bewahren! Davon laufen ist laut DAV keine gute Idee. Im absoluten Notfall helfe ein gezielter Schlag auf die Nase mit einem Stock.

Ansonsten sollten Sie sich langsam aber stetig aus der Gefahrenzone entfernen. Drehen Sie dabei dem Tier nicht den Rücken zu.


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