• Seedrachen haben keine Zähne und sehen mit ihren blattähnlichen Hautanhängseln etwas speziell aus.
  • Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind nun der Frage nachgegangen, wie das seltsame Erscheinungsbild der Meerestiere zustande gekommen ist.

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Die sogenannten Seedrachen haben ihren Namen vor allem wegen ihrer Körperform, der spektakulären Färbung und wegen spezieller blattähnlicher Hautanhängsel. Diese lassen sie teilweise wie harmlose Algen aussehen. Zähne haben die Meerestiere nicht.

Wie dieses eigentümliche Erscheinungsbild der Fische zustande kommt, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun per Genanalyse erforscht. "Wir versuchen in unserer Forschung aus dem Genom den Phänotyp, gewissermassen die 'Essenz' von Tieren, abzuleiten", erklärt Evolutionsbiologe Axel Meyer, der an der Studie beteiligt war, in einer Pressemitteilung der Universität Konstanz.

Geleitet wurde die Untersuchung von Forscherinnen und Forschern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Guangzhou.

Mehrere Gene sind verlorengegangen

Wie sie im Fachmagazin "Science Advances" berichten, habe der Verlust mehrerer Gene dazu geführt, dass die Tiere keine Zähne mehr bilden. Die mit den Seepferdchen verwandten Seedrachen besitzen ein röhrenförmiges Maul. Sie saugen Nahrung mit ihrer langen Schnauze ein und schlucken diese dann unzerkaut hinunter.

Ausserdem haben die Messertiere die typischen Schuppen sowie Bauch- und Schwanzflossen verloren. Stattdessen hängen an ihrem Körper Hautlappen, die Tangbüscheln ähneln. Sie dienen den Tieren zusammen mit Farbe und Musterung der Haut zur Tarnung.

Die Bildung dieser Hautanhängsel wird von Genen gesteuert, die bei anderen Fischen für die Entwicklung von Flossen verantwortlich sind, berichten die Forschenden weiter. Die blattähnlichen Hautfetzen sind also umgewandelte Flossenstrahlen.

Männchen passen auf die Eier auf

"Der Seedrache ist ein Fisch, der gar nicht wie ein typischer Fisch aussieht", so Mayer. Sie seien eine besonders faszinierende und wunderschöne Art.

Seedrachen (Phyllopetryx taeniolatus) leben vor den Küsten West- und Südaustraliens. Sie gleiten ähnlich den Seepferdchen aufrecht durchs Wasser und können sich mit ihrem Ringelschwanz an Gegenständen festhalten.

Auch bei Seedrachen sind die Männchen und nicht die Weibchen "schwanger". Die leuchtend rosa Eier kleben an den Körpern der Meerestiere. So sind sie bis zum Schlüpfen vor Fressfeinden geschützt. (ff)

Verwendete Quellen:

  • Universität Konstanz: Das Mysterium des Seedrachen ist gelüftet
  • Science Advances: Seadragon genome analysis provides insights into its phenotype and sex determination locus
  • dpa

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