Die Sommersonnenwende ist der Zeitpunkt, an dem die Sonne mittags auf der Nordhalbkugel ihren höchsten Stand über dem Horizont erreicht. Dieses Ereignis findet 2017 am 21. Juni statt und ist damit auch der längste Tag des Jahres. Er gilt als offizieller Beginn des Sommers. Nach der Sonnenwende werden die Tage langsam wieder kürzer, da sich die Sonne von der Erde aus gesehen wieder abwendet und es wird früher dunkel.

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Astronomische Bedeutung

Die Sommersonnenenwende markiert den astronomischen Sommeranfang. Dabei steht die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis der Erde und die Erdachse neigt sich exakt der Sonne zu.

Die Wintersonnenwende wiederum markiert den Beginn des astronomischen Winters. Danach werden die Tage langsam wieder länger und die Sonne geht jeden Tag ein bisschen später unter.

Der Frühlings- bzw. der Herbstanfang fallen auf die Tag-und-Nacht-Gleiche. Das sind die beiden Tage im Jahr, an denen der helle Tag und die Nacht gleich lang sind. Sie liegen zwischen dem 19. und 21. März, sowie dem 22. und 24. September.

Mittsommer in Skandinavien

In vielen Ländern der Welt, vor allem in Skandinavien, wird die Sommersonnenwende auch als Mittsommer bezeichnet. In Schweden ist das Mittsommerfest nach Weihnachten das zweitgrösste Fest des Jahres.

Laut einem Gesetz aus dem Jahr 1953 wird der Midsommar an einem Samstag zwischen dem 20. und dem 26. Juni gefeiert

Es ist in Schweden Brauch, die ersten Jungkartoffeln, zusammen mit Hering, Sauerrahm und Knäckebrot zu essen. Traditionell pflücken junge Mädchen sieben Blumen von sieben verschiedenen Wiesen, die sie sich unter das Kopfkissen legen. In der Nacht träumen sie dann von ihrem zukünftigen Ehemann.

Früher glaubten viele Menschen, dass die Natur in der Mittsommernacht magisch sei. Elfen würden durch den Wald tanzen und der Morgentau könnte kranke Menschen und Tiere heilen. Deswegen wurde dieser in einer Flasche gesammelt und mit diesem Wasser Brötchen gebacken.

In Dänemark und Norwegen wird am 23. Juni, Sankt Hans gefeiert. Dabei wird eine Hexe aus Stroh verbrannt, um böse Kräfte fernzuhalten.

Das Mittsommerfest der Esten heisst Jaanipäev und findet am 24. Juni statt. Gefeiert wird aber ab dem Abend des 23. Juni. Noch vor Weihnachten ist das der wichtigste Feiertag im Land. Es wird auf dem Land verbracht.

Das Fest bei den Kelten

Die Kelten nannten die Sommersonnenwende Alban Hevin. Sie feierten dieses Fest insgesamt zwölf Tage lang. Es war eines der vier grossen keltischen Sonnenfeste. Sie glaubten, dass an diesem Jahreskreisfest das Tor zu einem anderen Bewusstsein geöffnet wurde.

Zur keltischen Religion gehört die sogenannte Erdgöttin. Diese hatte zur Sommersonnenwende der Natur ihre Früchte übergeben, die die Kelten ernten und verwenden konnten. Zu den keltischen Bräuchen gehörte es zudem, den Feuer- oder auch Sonnengott Belenus mit einem Feuer zu ehren.

Die Sommersonnenwende gilt in der keltischen Religion als eines der Nebenfeste. Die Wintersonnenwende, die ein halbes Jahr später gefeiert wird, ist eines der Hauptfeste.

Das katholische Fest

An dem Tag, an dem die Sonne am höchsten steht, feiert die katholische Kirche ein Fest, den Johannistag, das Johannes dem Täufer gewidmet ist. Im ersten Jahrhundert nach Christus wurde es von den katholischen Gemeinden am 24. Juni des Julianischen Kalenders gefeiert.

Im katholischen Spanien heisst der Johannistag La noche de San Juan (die Nacht des St. Johannes). Das Fest wird mit Familie und Freunden gefeiert. Man beginnt um die Mittagszeit mit einem Lagerfeuer und Grillen. Der Höhepunkt findet um Mitternacht statt. Da springen die Feiernden ins Wasser und begrüssen so die Sommersonnenwende.

Feiern in Stonehenge

In Grossbritannien feiern Tausende Menschen die Sommersonnenwende im alten Steinkreis Stonehenge. Dieses in der Jungsteinzeit errichtete Bauwerk befindet sich in Südengland.

Wofür genau der Steinkreis errichtet wurde, ist bis heute nicht geklärt. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass er unter anderem als religiöse Tempelanlage und auch als astronomische Beobachtungsstation verwendet wurde.

Ein britischer Altertumsforscher des 17. Jahrhunderts schreibt die Erbauung von Stonehenge den Kelten zu, allerdings ist der Steinkreis sehr viel älter.

Sommersonnenwende heute

Viele Menschen feiern die Sommersonnenwende mit einem Feuer. Das soll an die Bedeutung der Sonne für Menschen und auch Tiere erinnern.

Auch in Österreich werden Sonnenwendfeiern abgehalten. Das Sonnenwend- oder Johannisfeuer spielt dabei eine zentrale Rolle.

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