Helgoland (dpa) - Vogelfreunde fiebern der Ankunft eines Schwarzbrauenalbatros auf Helgoland entgegen. Der imposante Vogel mit seiner Spannweite von 2,40 Meter wurde in den vergangenen Tagen mehrmals auf dem Weg in Richtung Nordsee beobachtet, wie der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) mitteilt.
Am 27. März wurde er vor der Atlantikinsel Noirmoutier am Nordrand der Biskaya gesichtet und kurze Zeit später noch einmal rund 90 Kilometer nordwestlich von der Insel Quiberon. Die Vogelkundler hoffen, dass der Albatros auf Helgoland wie schon in den Frühjahren 2014 und 2015 "spektakuläre Beobachtungen und Fotos aus nächster Nähe zulässt".
Der Schwarzbrauenalbatros (Thalassarche melanophris) ist ein Extremflieger und normalerweise nur auf der Südhalbkugel unterwegs. Auf der Suche nach Beute segelt er zum Teil wochenlang ohne Pause über das Meer. Bis zu 65 Jahre kann ein Albatros alt werden. Mit der Brut beginnt er im Alter von 10 Jahren. Bis dahin streift der junge Vogel über die Meere. "Einige von ihnen kommen, wenn sie - salopp gesagt - herumvagabundieren, auch in die nördlichen Meere", sagt Prof. Franz Bairlein vom Helgoländer Institut für Vogelforschung IfV.
Und dabei stösst der Albatros auch auf Helgoland. Worin die Anziehungskraft besteht, sei bislang unbekannt, sagt Bairlein. "Eine Rolle spielen jedoch die zahlreichen Vögel um Helgoland herum, denn Seevögel neigen generell dazu, sich Gruppen anzuschliessen."
Der Schwarzbrauenalbatros wird in diesem Frühjahr zum dritten Mal auf der roten Felseninsel erwartet. Doch das sei kein Zeichen für "Treue", erklärt Bairlein. "Man kann sagen, dass der Albatros über Jahre seinem Brutplatz treu ist" - zum Beispiel den Falklandinseln im Südatlantik. Helgoland sei für diesen Albatros jedoch definitiv kein Brutplatz. "Er kommt hier nur vorbei: Der Schwarzbrauenalbatros ist kein Brutvogel der nördlichen Hemisphäre." © dpa
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