Die Phrase "nach bestem Wissen und Gewissen" zu handeln ist im gesamten deutschen Sprachraum verbreitet, und das schon ziemlich lange. Was wir über den Ausspruch wissen.

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Die Wendung "nach bestem Wissen und Gewissen" ist in der deutschen Sprache tief verwurzelt und hat eine lange Tradition in der formellen und ethischen Kommunikation. Diese Formulierung findet typischerweise Verwendung, um die Integrität und Aufrichtigkeit einer Person bei der Ausführung einer Handlung oder bei der Abgabe von Informationen zu betonen.

"Nach bestem Wissen und Gewissen" vermittelt demzufolge, dass jemand alle ihm oder ihr zum Zeitpunkt der Handlung verfügbaren Informationen und sein oder ihr ganzes Verständnis eingesetzt hat, um gewissenhaft zu handeln. Wer bestes Wissen und Gewissen unter einen Hut bringt, handelt also moralisch integer.

"Nach bestem und Gewissen": Woher kommt die Redewendung?

Grammatisch dient der Ausdruck als adverbiale Bestimmung, die die Art und Weise einer Handlung beschreibt. "Nach bestem Wissen und Gewissen" suggeriert, dass das Handeln einer Person von Ehrlichkeit geleitet wird und dass diese Person unter Berücksichtigung aller bekannten Fakten agiert.

Die Wendung kommt oft in formalen und bedeutenden Kontexten vor, wie zum Beispiel in juristischen Eiden oder medizinischen Gelübden, wo sie die ethische Verpflichtung und die Sorgfaltspflicht des Handelnden unterstreicht.

Historisch lässt sich die Verwendung der Phrase laut “Duden” bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen, was ihre tiefgreifende Verankerung in der deutschen Sprache und Kultur unterstreicht. Im rechtlichen Kontext und im ärztlichen Gelöbnis bekräftigt sie die Verpflichtung zur Wahrheit und ethischen Integrität.

Artverwandte Redewendungen:

"Ein Ehrenwort geben": Diese Wendung bezieht sich auf das Versprechen einer Person, die Wahrheit zu sagen oder sich an eine Vereinbarung zu halten. Sie unterstreicht die persönliche Integrität und die Bedeutung des gegebenen Wortes.

"Hand aufs Herz": Diese Redensart fordert jemanden auf, ehrlich zu sein. Sie impliziert, dass die Hand auf dem Herzen als Zeichen der Ehrlichkeit und des Gewissens dient.

"So wahr mir Gott helfe": Oft in Eiden verwendet, bezieht sich dieses Sprichwort auf die göttliche Zeugenschaft für die Wahrhaftigkeit und Rechtschaffenheit des eigenen Handelns.

"Auf Treu und Glauben": Dieses Sprichwort wird verwendet, um zu betonen, dass Handlungen oder Vereinbarungen in gutem Glauben und ohne Hintergedanken durchgeführt werden.

"Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen": Dieses Sprichwort unterstreicht, dass ein reines Gewissen zu innerem Frieden und Zufriedenheit führt, was indirekt das Handeln nach bestem Wissen und Gewissen befürwortet.  © 1&1 Mail & Media/spot on news