"Milka", "Fanta" oder "Mikado": Das sind keine Produktnamen, sondern zugelassene und eingetragene Vornamen für neugeborene Kinder. Und Eltern werden bei der Namensgebung ihrer Sprösslinge immer kreativer.
Früher nannten Eltern ihre Kinder noch "Elisabeth", "Margarete", "Maximilian" oder "Christoph". Die "alten" Namen stammen meistens von Heiligen ab. Modernen Eltern sind diese Vornamen aber anscheinend zu langweilig. Sie denken sich lieber neue Namen für ihre Kinder aus, das eigene Kind soll schliesslich etwas Besonderes sein. Deswegen sind im vergangenen Jahr auch fast 400 neue Vornamen in Deutschland bestätigt worden.
Gutachten kann abgelehnte Namen zulassen
Die Namensgebung ist in Deutschland mittlerweile zu einer regelrechten Wissenschaft geworden. Während in Amerika Namen wie "Lennox Tattanka-Tattonka" ungesehen durchgehen, sind deutsche Standesämter wesentlich strenger. Aber was können Eltern tun, wenn ihr gewünschter Vorname nicht angenommen wird? Sie können ein Gutachten von der Namensforschungsstelle an der Universität Leipzig einholen. Dabei wird vor allen Dingen darauf geachtet, dass eine Name sowohl das Geschlecht eindeutig bestimmt, also auch keinen unnötigen Grund für Mobbing bietet. Auf dieser Basis wurden in den letzten Jahren folgende Namen erlaubt:
Für Mädchen
- Alemmania
- Apple
- Cinderella-Melodie
- Emilia-Extra
- Emma Tiger
- Fanta
- Ikea
- Imperial-Purity
- Milka
- Peach
- Schokominza
- Sonne (als zweiter Vorname)
- Sunshine
Für Jungen
- Cajus Julius Ceasar
- Cosmo
- Courage
- Despot
- Jazz (in Kombination mit einem weiteren Vornamen)
- Jesus
- Legolas
- Matt-Eagle
- Mikado (in Kombination mit einem weiteren Vornamen)
- Nussi
- November (in Kombination mit einem weiteren Vornamen)
- Sherriff
- Speedy (in Kombination mit einem weiteren Vornamen)
Der Name von Märchenfiguren, wie zum Beispiel "Schneewittchen", "Dornröschen" oder "Rapunzel", sind in letzter Zeit im Kommen. Eltern nennen ihre Kinder auch vermehrt nach Prominenten. So wurden während der Fussball WM 2014 immer mehr Kinder nach Mats Hummels oder dem brasilianischen Star Neymar benannt. Es gib allerdings auch negative Beispiele: Obwohl mit den Namen "Adolf" und "Osama" jeder etwas Negatives assoziiert, müssen Standesämter diese Namen zulassen. Schliesslich handelt es sich hierbei um ganz gewöhnliche Namen. Wenn Ihnen diese Namen zu skurril sind, dann finden Sie hier bestimmt etwas passenderes.
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