Auch wenn wir in kurzen Augenblicken wünschten, wir könnten Gedanken lesen – wenn wir es uns richtig überlegen, wollen wohl nur wenige, dass das tatsächlich möglich wird. Forscher der Carnegie Mellon University sind der der grusligen Vorstellung einen grossen Schritt näher gekommen.

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Wissenschaftler haben eine Möglichkeit entwickelt, an der Gehirnaktivität komplexe Sätze abzulesen, an die Probanden denken.

Unterschiedliche Gehirnareale sind für die Verarbeitung verschiedener Arten von Gedanken zuständig. Ein bestimmter Bereich wird aktiv, wenn wir an ein Objekt wie beispielsweise einen Stein denken.

Andere Bereiche sind angeregt, wenn wir daran denken, was wir mit dem Stein tun und wiederum andere verarbeiten die Information, in welcher Situation sich der Vorgang abspielt.

Bei einem Satz wie "Ich stehe am Flussufer und werfe einen Stein ins Wasser" leuchten quasi nacheinander verschiedene Zonen im Gehirn nach einem konkreten Muster auf.

"Einer der grossen Vorteile des menschlichen Gehirns war die Fähigkeit, einzelne Konzepte zu komplexen Gedanken zu kombinieren, also nicht nur 'Bananen' zu denken, sondern 'Ich will am Abend gemeinsam mit meinen Freunden Bananen essen'", erklärt der Psychologe Marcel Just laut einer Mitteilung.

Computerprogramm liest Gedanken aus Gehirnscans ab

Das von Just geleitete Forscherteam hat eine Möglichkeit entdeckt, solch komplexe Sätze aus Gehirnscans herauszulesen. Sie brachten einem Computerprogramm bei, welche Sätze Menschen in 239 Testfällen dachten und wie der dazugehörige Scan mittels der fMRT-Technologie aussah.

Danach zeigten sie dem Programm ein neues Gehirnmuster und liessen es daraus ableiten, an welchen bislang unbekannten Satz die Menschen gedacht hatten. Die Trefferquote lag bei 87 Prozent.

Das Computerprogramm kann nicht nur anhand der Gehirnmuster komplexe Sätze erkennen, die ihm vorher noch nicht beigebracht wurden. Wenn ihm neue Aussagen präsentiert werden, kann es auch die entsprechende neuronale Aktivität im Gehirn richtig bestimmen.

Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Methode unabhängig von der Sprache und kulturellen Prägung einer Versuchsperson funktioniert.

Momentan kann das Programm nicht alle Konzepte erkennen, aus denen menschliche Gedanken bestehen, doch das soll sich ändern. "Wir arbeiten an einer Landkarte aller Arten von Wissen im Gehirn", so Just.

(ada)

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