Wenn ein Blick reicht, um das Gute auf der Welt zu sehen und daraus Hoffnung und Zuversicht zu schöpfen: Eine amerikanische Non-Profit-Organisation veranstaltet den jährlichen Fotowettbewerb "Our World Is Kind" – mit uns als Partner. Teilnehmende Fotografen können nicht nur Preise gewinnen, sie tun auch Gutes in vielerlei Hinsicht.

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Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Arzt. In der Regel ein Pflichttermin, auf den man sich nicht gerade freut. Hoffentlich ist nichts Schlimmes, denken Sie womöglich, hoffentlich geht es schnell. Dann unterbricht ein Gefühl der Wärme unerwartet Ihre Sorgen: Sie sehen im Wartezimmer einen berührenden Moment. Und dann noch einen: Augenblicke der Menschlichkeit, immer mehr davon, mitten im Alltag.

Über einen Bildschirm in der Praxis laufen Fotos, die Gutes aus aller Welt zeigen: echte Aufnahmen von echter zwischenmenschlicher Fürsorge, Hilfsbereitschaft und Liebe. Sie stammen von Fotografen und Fotografinnen aus aller Welt, die ein besonderes Gespür haben für solche Momente.

"Wir wollen möglichst viele verschiedene Ansichten und Kulturen von ein und derselben Sache zeigen: Liebe."

David Fryburg, Gründer von Envision Kindness

Dass die oben geschilderte Situation in den USA Wirklichkeit ist und Patientinnen und Patienten so die Wartezeit verkürzt wird, ist der amerikanischen Non-Profit-Organisation Envision Kindness zu verdanken. Ihr Ziel ist es, das Gute auf der Welt sichtbarer zu machen und daran zu erinnern, dass Menschen dieses Gute in sich tragen. Wir alle brauchen mehr Zusammenhalt und Kindness (lose übersetzt: Freundlichkeit, Menschlichkeit, Herzenswärme), und wir können das auch, denn es entspricht unserer Natur, so die Botschaft. Und sie bedarf keiner weiteren Erklärung, denn die Bilder sagen alles.

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Die Organisation sammelt diese Bilder grösstenteils im Rahmen des jährlichen Fotowettbewerbs "Our World Is Kind" ("Unsere Welt ist gut"), der gerade zum sechsten Mal läuft. "Wir wollen möglichst viele verschiedene Ansichten und Kulturen von ein und derselben Sache zeigen: Liebe", erklärt David Fryburg. Der US-amerikanische Arzt und Wissenschaftler gründete vor etwa elf Jahren gemeinsam mit seinem Sohn Envision Kindness.

Schon allein die Tatsache, sich für den Wettbewerb auf die Suche nach Kindness zu begeben, sei inspirierend. Doch winken den Siegern auch Preise. Und die Fotografinnen und Fotografen werden Teil einer Bewegung: Von Jahr zu Jahr gewinnt der Wettbewerb mehr an Aufmerksamkeit, immer mehr Medien berichten darüber, um ein Gegengewicht zur überwältigenden Flut an schlechten Nachrichten zu schaffen.

Unser Portal ist dieses Jahr erstmals offizieller Partner des Wettbewerbs "Our World Is Kind". Sehen Sie hier die Siegerfotos aus dem vergangenen Jahr:

Wie die Reise der Bilder nach dem Wettbewerb weitergeht

Die Gewinnerfotos 2023 belegen eindrücklich, dass sich der Wettbewerb fernab von Kitsch bewegt. Zu sehen ist echtes Leben. Manchmal sind die Umstände eines Bildes sogar dramatisch, traurig – immer jedenfalls berührend. Sie geben Hoffnung, eben weil sie einen Akt des Miteinanders zeigen, den wir als Betrachter sehen, vor allem aber fühlen.

Studien zeigen, dass Bilder dieser Art einen doppelt so grossen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden haben wie Fotos von niedlichen Motiven wie Hundewelpen. Menschen fühlen sich anschliessend glücklicher, verbundener mit anderen Menschen und weniger gestresst.

Deshalb können die Fotos gerade dort, wo sie am Ende landen, einen grossen Unterschied machen: im Gesundheitswesen. Konkret bringt Envision Kindness sie mit dem Programm EnSpire in die Flure, Arbeits- und Wartebereiche vornehmlich von Kliniken und Arztpraxen – mit nachweislichem Effekt: "Wir konnten beobachten, dass Patienten, die die Videos im Wartebereich der Notaufnahme sahen, sehr viel zufriedener waren mit der medizinischen Behandlung, die sie erhielten." Dies deute darauf hin, dass die Fotos den Blickwinkel von Patienten ändern können: "Sie halfen, positiver zu sein und negative Gefühle zu reduzieren", sagt Fryburg.

So fasst es auch ein befragter Patient in einer Zahnarztpraxis zusammen, in der die Bilder gestreamt wurden: "Diese zwischenmenschlichen Taten zu sehen, ist wie eine erfrischende Brise. Eine sanfte Erinnerung an das Gute in der Welt, kurz vor meinem Zahnarzttermin. Mich hat das wirklich auf unerwartete Weise entspannt." Mehr Entspannung und eine allgemeine Ruhe im Wartebereich beobachtet auch der Zahnarzt, seit er die Videos in seinen Räumlichkeiten streamt: "Die Patienten zeigen weniger sichtbare Angst vor ihren Terminen. Die Atmosphäre verändert sich spürbar positiv. Diese Videos sind eine wertvolle Ergänzung für unsere Praxis."

Fotowettbewerb "Our World Is Kind" - wie kann man mitmachen?

Nun wird im Rahmen von "Our World Is Kind" wieder Bildernachschub gesammelt: "Auch wenn es natürlich ein Wettbewerb ist: Wir hoffen und machen auch die Erfahrung, dass die Teilnehmer sich als Teil der Bewegung fühlen und Freude daran haben, Gutes zu verbreiten", sagt Fryburg.

  • Wer darf mitmachen – und wie? Teilnehmen können Fotografen aus aller Welt ab 18 Jahren, auch Hobbyfotografen. Sie sind aufgerufen, mit einer kleinen Geschichte – wenige Sätze reichen – ihr Bild zu erläutern, etwa: Wo wurde das Bild aufgenommen, wie kam es zustande, was ist zu sehen, warum ist dieser Moment so besonders?
  • Kann ich auch mehrere Fotos einreichen? Insgesamt kann jeder mit fünf Fotos teilnehmen, jedes Bild ist separat einzureichen.
  • Wann ist Teilnahmeschluss? Der Wettbewerb läuft bereits und endet am 3. November 2024.
  • Was gibt es zu gewinnen? 1.000 US-Dollar für den Sieger, zudem 200 US-Dollar jeweils für fünf Ehrenpreisträger. Ein Non-Profit-Preis ist mit 500 Dollar dotiert: Die Hälfte davon geht an den Fotografen, die andere Hälfte an eine Non-Profit-Organisation. "Wir wollen damit andere Organisationen würdigen, die so wunderbare Arbeit leisten, um Menschen zu helfen", erklärt Fryburg. Neu ist dieses Jahr der Preis "Inner Visions" (250 Dollar), der in einem gesonderten Teil des Wettbewerbs für ein mit künstlicher Intelligenz generiertes Bild vergeben wird. Nur in dieser Kategorie werden KI-generierte Bilder akzeptiert! Sie sollen die Version der Einsender von einer freundlichen Welt wiedergeben.
  • Ich bin Teil eines Verbandes, Klubs oder Vereins von Fotografen - soll ich das angeben? Unbedingt, denn dieses Jahr gibt es einen neuen Preis, von dem auch alle anderen Mitglieder profitieren sollen: Gewinnt ein Mitglied einer Organisation, passt Envision Kindness den Preis entsprechend an. Zudem erhält die Vereinigung, deren Mitglieder die meisten akzeptierten Bilder beigetragen hat, 1.000 US-Dollar zur Unterstützung seiner Mitglieder. "Das Ziel dabei ist, so vielen Menschen wie möglich zu helfen, Bilder von Taten der Liebe und Fürsorge zu machen", erklärt Fryburg.
  • Wo kann ich mein Bild einreichen? Auf der Website von Envision Kindness, dort findet sich auch ein FAQ zur Teilnahme.

Unser Portal wird als offizieller Partner des Wettbewerbs die Siegerbilder im November als weltweit erstes Medium veröffentlichen. Tausende wurden in den vergangenen Jahren zur Teilnahme eingereicht. Fryburg hofft, dass in diesem Jahr noch mehr Fotografinnen und Fotografen aus noch mehr Ländern dabei sein werden, um zu verdeutlichen: Liebe ist überall.

Jeden Monat veröffentlichen wir die Kolumne "Picture A Better World" von Envision Kindness. Hier finden Sie alle bisherigen Beiträge und inspirierenden Bilder im Überblick:

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