Hannover (dpa/tmn) - Gottesdienst und Geschenke: Das haben viele Jugendliche zuerst vor Augen, wenn sie an die Konfirmation denken. Die Eltern dagegen zerbrechen sich den Kopf über die Organisation. Konrad Merzyn, Oberkirchenrat bei der Evangelischen Kirche Deutschland, hat einige Tipps:
Kleidung: Traditionell ist sie festlich-dezent. Jungen tragen meist einen Anzug, Mädchen einen Rock und eine Bluse. Auch die Gäste sind eher schick gekleidet. "So ist es üblich", sagt Merzyn. "Es ist aber natürlich jeder Familie selbst überlassen, wie sie es handhabt." Auf jeden Fall sollten Eltern Kinderwünsche bei der Kleiderauswahl berücksichtigen. Denn der Gefeierte soll sich in seiner Haut ja auch möglichst wohlfühlen.
Gottesdienst:Der Konfirmationsgottesdienst findet in der Regel am Sonntagvormittag. Oft wollen da gerne alle Freunde und Verwandte teilnehmen. Das geht nicht immer, weil manchmal schlicht zu wenig Platz in der Kirche ist. "Das sollte man mit dem Pfarrer vor Ort abklären, bevor man die Einladungen verschickt." So muss man nachträglich niemanden enttäuschen.
Feier: Ob zu Hause oder in einem Restaurant - viele feiern die Konfirmation grösser als jeden Geburtstag. Das kann man machen, muss man aber nicht, findet der Oberkirchenrat. Denn das sei oft mit hohen finanziellen Ausgaben verbunden, die sich nicht jede Familie leisten kann. "Es geht im Kern ja nicht um die Grösse der Feier und die Kosten der Geschenke", sagt er, "sondern um die Segnung, den Beginn der Religionsmündigkeit und den symbolischen Eintritt in eine neue Lebensphase."
Erinnerung: Viele Eltern nutzen die Konfirmation, um auf die Kindheitsjahre ihres Sprösslings zurückzuschauen - und gestalten Diashows oder Fotobücher für die Gäste. Dafür sollten sie ihr Kind aber genau einschätzen. "Manche fühlen sich im Mittelpunkt wohl und haben kein Problem mit Kinderfotos", sagt Merzyn. Wieder andere mögen das überhaupt nicht und fühlen sich dann unbehaglich.
Geschenke: Für viele Konfirmanden sind die Präsente bei der Konfirmation wichtiger als alles andere. Häufig bekommen sie Geld geschenkt, eine Menge Geld. Klar, 14-Jährige wünschen sich mitunter Dinge, die ein Mensch allein ihnen nicht kaufen kann. Also schenken alle Geld, damit der Wunsch in Erfüllung geht. Merzyn rät, nicht nur etwas Materielles, sondern auch etwas Persönliches zu schenken. Bei einigen Familien wird ein Erbstück ans Kind weitergegeben. "Man muss finanziell nichts aufwenden, es ist aber ein schönes Zeichen dafür, dass jemand nun alt genug ist, um so etwas mit Würde zu besitzen." © dpa
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