Emotionale Intelligenz ist ein wichtiges Werkzeug im Umgang mit unterschiedlichen Herausforderungen des Lebens. Sie kann sich schon im Kindesalter entwickeln. Um herauszufinden, wie emotional intelligent das eigene Kind ist, sollte man ihm gut zuhören.

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Manche Kinder können schon in jungem Alter besser mit Themen wie Verlust und Trauer umgehen als andere. So können sie beispielsweise mit dem Tod eines Haustieres, der schweren Krankheit eines nahestehenden Familienmitglieds oder der Scheidung der Eltern überraschend gut umgehen. Das kann an der sogenannten emotionalen Intelligenz liegen, die bei ihnen möglicherweise stärker ausgeprägt ist.

Dabei gehe es nicht darum, dass Kinder ruhig bleiben oder Tränen vermeiden, erklärt die Kinderpsychologin Kelsey Mora. "Es geht darum, Strategien und Fähigkeiten anzuwenden, um Stress zu bewältigen, zu tolerieren und zu reduzieren."

Sechs Sätze, die für eine hohe emotionale Intelligenz bei Kindern hindeuten

Mora hat als Therapeutin mit mehr als 1.000 Kindern und Familien zusammengearbeitet, die mit Trauma, Verlust und Trauer zu kämpfen hatten. In einem Beitrag, der auf der Website des US-Senders CNBS veröffentlicht wurde, spricht sie über hohe emotionale Intelligenz, die sie bei Kindern beobachtet hat, die gut mit Krisen zurechtkommen. Diese Kinder seien in der Lage, ihre Gefühle zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um mit diesen umzugehen. Mora listet in dem Beitrag auch sechs Sätze auf, die ihrer Einschätzung nach bei Kindern auf eine hohe emotionale Intelligenz hinweisen können.

1: "Es ist okay, traurig zu sein."

Kinder mit einer hohen emotionalen Intelligenz haben laut Mora wahrscheinlich von ihren Eltern gelernt, dass es in Ordnung ist, wenn sie ihre Gefühle zeigen. Darum wissen sie, dass es völlig normal ist, in schwierigen Situationen Trauer, Wut, Frust oder Sorge zu empfinden.

2: "Ich brauche Freiraum."

Emotional intelligente Kinder sind in der Lage, ihre eigenen Gefühle schneller und besser zu erkennen. Haben sie gesunde Strategien gelernt, erkennen sie Warnzeichen und können darum bitten, was sie gerade brauchen. Wie etwa ein wenig Zeit und Raum für sich, um ihre gelernten Strategien auch anzuwenden. Diese haben sie laut Mora möglicherweise dadurch gelernt, dass ihre Eltern ihnen Selbstregulierung und offene Kommunikation vorleben.

3: "Alles in Ordnung?"

Nicht nur eigene Gefühle können Kinder mit einer hohen emotionalen Intelligenz erkennen, sondern auch bei anderen. "Sie verstehen, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder in schwierigen Zeiten grosse Gefühle haben können und dass jeder anders damit umgeht", so Mora. Vielleicht verstehen sie sogar als Erste, wenn ein Freund Abstand oder eine Umarmung braucht.

4: "Ich mag nicht …"

Kinder, die darin geübt sind, ihre eigenen Grenzen aufzuzeigen, haben vermutlich auch eine hohe emotionale Intelligenz. Sie können offen kommunizieren, was sie brauchen, möchten oder fühlen. Möglicherweise formulieren sie es auch in etwas anderen Worten, wie "Mir geht es nicht gut bei …", "Ich möchte nicht reden über …" oder "Ich glaube nicht, dass es lustig ist, wenn …".

5: "Ich habe einen Fehler gemacht."

Eine solche Aussage deutet laut Mora darauf hin, dass das Kind selbstreflektiert und frei von Scham kommunizieren kann. Es habe keine Angst davor, Fehler zu machen. Stattdessen sind emotional intelligente Kinder in der Lage, über Fehler zu sprechen und Lösungen zu finden.

6: "Ich habe eine Idee."

Auch Kreativität und Selbstvertrauen sieht Mora als Anzeichen von emotionaler Intelligenz. Die Kinder "fühlen sich sicher, ihre Meinungen, Ideen und Qualitäten auszudrücken, während sie auch anderen zuhören und von ihnen lernen".

Verwendete Quellen

  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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