Es ist 50 Jahre her, dass das öffentlich-rechtliche Schweizer Fernsehen von Schwarz-Weiss auf Farbe umstellte. In den Anfängen des Farbfernsehens fühlten sich die Moderatoren verpflichtet, den Zuschauern mit älteren Fernsehgeräten die lebendige Innovation zu beschreiben.

Mehr zum Thema Gesellschaft & Psychologie

In einer Zeit, in der Bildschirmgrösse, Auflösung und Download-Geschwindigkeit das Seherlebnis dominieren, wird leicht vergessen, dass sich das Publikum früher mit bewegten Bildern in schwarz/weiss begnügen musste.

Die USA führten 1950 das Farbfernsehen ein, 1953 war es das neue Seh-Erlebnis in der eigenen Stube etabliert. Länder wie Japan, Mexiko, Kanada und die Philippinen hatten Farbfernsehen einige Jahre, bevor sich die Schweiz am 1. Oktober 1968 entschied, ihre Palette zu erweitern – im selben Jahr notabene wie die Bermudas und Irak und genau ein Jahr nach der Sowjetunion (UdSSR).

Frühe Shows

Tatsächlich bekamen die Schweizer ihren ersten Geschmack von Farbfernsehen während eines Probelaufs der Quizsendung "Dopplet oder nüt", die am 29. August 1968 im Schweizer Fernsehen (heute SRF) ausgestrahlt wurde. Einige Tage später genossen die Zuschauer eine weitere Dosis bunter Farben mit der Musikshow "Hits à Gogo".

Der offizielle Startschuss für das Farbfernsehen erfolgte am 1. Oktober 1968. Getreu ihrem öffentlich-rechtlichen Auftrag erläuterte SRF am nächsten Tag, wie die Farben vom Studio ins Wohnzimmer kamen und wie die Zuschauer diese zu Hause anpassen konnten.

Da sehr viele Haushalte jedoch nur schwarz-weiss empfangen konnten, kommentierten die Moderatoren manchmal gar die Farbpalette der Studio-Einrichtung und jener der Kleider der Studiogäste.

SRF feiert das goldene Jubiläum heute Montag mit einem Marathon der ersten Vollprogramme in Farbe.  © swissinfo.ch

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.