Wie geht es unserer Jugend? Wie steht sie zur Politik und welche Themen sind Jugendlichen wichtig? Eine aktuelle Studie lässt aufhorchen: Wenige fühlen sich in ihren Sorgen gehört.

Mehr zum Thema Gesellschaft & Psychologie

Junge Menschen in Deutschland sind mit ihrem Leben meistens zufrieden, aber skeptisch gegenüber den Angeboten politischer Parteien. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) hervor.

Als wichtigste Themen und Ziele genannt werden von den befragten 16- bis 30-Jährigen:

  • Gleichberechtigung (88 Prozent)
  • Klimaschutz (78 Prozent)
  • Stärkere Besteuerung hoher Einkommen (77 Prozent)

Weiter zeigte die Befragung, die vom Institut Infratest dimap durchgeführt wurde: 85 Prozent der jungen Menschen sind mit ihrer eigenen Lebensführung zufrieden. Allerdings sagten 74 Prozent auch, dass sie die aktuellen Verhältnisse in Deutschland beunruhigen würden. Dabei verwiesen sie auf aktuelle Krisen und Konflikte.

Grosse Mehrheit meint: Politiker nehmen Sorgen der Jugend nicht ernst

Nur eine knappe Mehrheit von 51 Prozent ist mit dem Funktionieren der Demokratie zufrieden. 77 Prozent gaben an, dass die Politik die Sorgen junger Menschen nicht ernst nehme. Nur 45 Prozent äusserten den Eindruck, Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen zu können.

Jugendliche sehen sich mehrheitlich links

Interesse an politischen Themen ist bei den 16- bis 30-Jährigen laut der Befragung aber durchaus vorhanden. Für Wahlentscheidungen spielen demnach programmatische Inhalte der Parteien eine wichtige Rolle, die aber häufig nicht überzeugen würden. Eine Mehrheit verortet sich selbst links der politischen Mitte.

Für die Studie befragte Infratest dimap telefonisch oder online von Mitte November bis Mitte Dezember 2022 insgesamt 4059 Wahlberechtigte im Alter zwischen 16 und 30 Jahren. (AFP/af)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.