Im Frühjahr 2024 hat ein Forschungsteam "aussergewöhnlich häufig" die Anwesenheit von Schweinswalen in den Flüssen Elbe und Weser festgestellt. Erstmals wurden die Tiere, die eigentlich in Meeren unterwegs sind, in der Ems stromauf des Sperrwerks gesichtet.

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Im Rahmen eines Monitorings sind in diesem Frühjahr in der Elbe und der Weser aussergewöhnlich häufig Schweinswale entdeckt worden. "Der April 2024 war in Weser und Elbe seit Beginn unserer Messungen ein absolutes Rekordjahr", heisst es in einer Mitteilung der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz. "Im Vergleich zu den Vorjahren wurden dort fünf- bis zehnmal häufiger Schweinswale detektiert."

Die Ergebnisse vom April 2024 seien "beeindruckend": So wurden in der Weser bei Stadland in 33 Prozent der Stunden Schweinswale erfasst, in der Elbe bei Wedel waren es sogar 44 Prozent der Stunden.

Schweinswale suchen in Flüssen Beute

Laut der Bundesanstalt leben Schweinswale normalerweise in der Nordsee und im Wattenmeer. Auch in der Ostsee bilden sie eine kleine Population. Im Frühjahr dringen sie regelmässig in die Flüsse Elbe, Ems und Weser vor, um dort einen ihrer Beutefische, den Stint, zu jagen.

Wie werden die Schweinswale erfasst?

  • Die Messungen werden laut Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und die Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) an festen Standorten durchgeführt: seit 2019 in der Elbe bei Wedel, seit 2022 in der Weser bei Stadland und seit 2010 an vier Stationen in der Aussenems.
  • Zudem wurde im Jahr 2024 erstmals ein Hydrophonsystem in der Unterems bei Terborg stromauf des Emssperrwerks installiert.

Bei der diesjährigen Messung hätten auch erstmals Schweinswallaute oberhalb des Emssperrwerks bei Terborg aufgezeichnet werden können. "Dies zeigt, dass Schweinswale tatsächlich durch das Sperrwerk stromaufwärts in die Ems wandern", hiess es.

Gründe für Wanderung der Tiere noch nicht abschliessend erklärt

Laut Thomas Taupp von der Tierökologie der BfG gibt es keine abschliessende Erklärung, weshalb im April so häufig Schweinswale erfasst wurden. "Grundsätzlich sind Schweinswale nur anwesend, wenn es genug Fisch zu fressen gibt, da Schweinswale einen hohen Energiebedarf haben und regelmässig fressen müssen", erklärte er. "Da die Tiere aus dem Wattenmeer in die Flüsse einwandern, können auch die dortigen Bedingungen einen Einfluss gehabt haben." (dpa/bearbeitet von sbi)

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