Ein kroatischer Fischer filmte die Begegnung seines Lebens: Nur wenige hundert Meter vor der Küste von Rijeka begegnete er einem riesigen Hai, der sein Boot umkreiste. Die beeindruckenden Aufnahmen sind eine echte Seltenheit.
Ein Fischer aus der kroatischen Hafenstadt Rijeka hat am vergangenen Sonntag Bekanntschaft mit einem der seltensten und grössten Meeresbewohner der Adria gemacht. Direkt vor der Küste entdeckte er einen Riesenhai (Cetorhinus maximus).
Das Video des majestätischen Meerestieres veröffentlichte der Fischer, der sich im Netz "Cali Mero" nennt, in einer Facebook-Gruppe. Die Aufnahmen zeigen die charakteristische Rückenflosse des Hais, die zunächst aus dem Wasser ragt, bevor die Silhouette des gesamten Tieres unter der Wasseroberfläche sichtbar wird.
Beeindruckendes "Seeungeheuer"
"Ein wunderschönes Biest", kommentierte der Fischer das rund 54-sekündige Video des riesigen Meerestieres. In den Kommentaren häuften sich schnell begeisterte Reaktionen wie "Was für ein wunderschönes Exemplar", aber auch Äusserungen wie "Rezept für einen Herzinfarkt" oder "Ich hätte Todesangst, den in meiner Nähe zu sehen".
Die Aufnahmen zeigen, wie das geschätzt zehn Meter lange und bis zu vier Tonnen schwere Tier ruhig und ohne erkennbares Interesse das Boot umkreist, bevor es wieder in den Tiefen der Adria verschwindet. Der Fischer räumte ein, dass er bei einer noch näheren Begegnung vermutlich "vor Angst sterben" würde.
Riesenhai: Friedlicher Planktonfresser
Der Riesenhai ist nach dem Walhai der zweitgrösste Fisch der Welt und kann eine Länge von bis zu zwölf Metern erreichen. Gemeinsam mit dem Riesenmaulhai gehören die beiden zu den drei filtrierenden Haiarten.
Trotz seiner beeindruckenden Grösse ist der Riesenhai für Menschen ungefährlich, heisst es auf der Website der Deutschen Stiftung Meeresschutz. Der Riese ernährt sich vorwiegend von pflanzlichen Organismen und Kleinsttieren: Mit weit geöffnetem Maul schwimmt er durchs oberflächennahe Wasser und filtert dabei Plankton aus bis zu 1,5 Millionen Litern Wasser pro Stunde.
Weltweit gelten Riesenhaie laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet. Zwischen 1946 und 1997 sollen im Nordostatlantik mehr als 100.000 erwachsene und zumeist weibliche Tiere in der Fischerei getötet worden sein. Sie werden oft Opfer von Fischernetzen. Heute wird die Population auf nicht mehr als 10.000 Individuen geschätzt.
Wiederkehrende Besucher in der Adria
In der Adria werden Riesenhaie zwar nicht häufig, aber doch regelmässig gesichtet. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Meeresschutz wurden bislang mehr als 35 Sichtungen dort dokumentiert. Im März 2024 meldete das Biosphärenreservat Miramare die Sichtung eines etwa acht Meter grossen Riesenhais im Golf von Triest zwischen Santa Croce und Marina di Aurisina. Im Februar 2023 war ein weiteres Exemplar bei Pula entdeckt worden.
Der Hauptgrund für das Auftauchen der Riesenhaie in der Adria dürfte ihre Nahrung sein – die Ruderfusskrebsart Calanus helgolandicus. Die Haie bevorzugen kühle bis mässig warme Gewässer und halten sich oft, aber nicht ausschliesslich küstennah auf. Ihre Lebenserwartung wird auf mehr als 50 Jahre geschätzt. (eyn)
Verwendete Quellen
- Facebook: Post von "Cali Mero" (13.04.2025)
- Deutsche Stiftung Meeresschutz: Riesenhai
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