Die Ringe des Saturn sollen bis 2025 komplett verschwunden sein - und das für immer. So lautet zumindest die Geschichte auf Social Media. Was dahintersteckt und warum die Ringe tatsächlich kurzzeitig verschwinden werden.

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Der Planet Saturn ist derzeit deutlich am Abendhimmel zu sehen. Direkt nach dem Sonnenuntergang steht er am höchsten. In einigen Monaten allerdings werden die berühmten Ringe des Saturn rasch verschwinden und im Jahr 2025 gar nicht mehr zu sehen sein. So lautet zumindest die Geschichte auf Social Media, die sich wie ein Lauffeuer verbreitet hat.

An sich stimmt diese Behauptung auch. Von der Erde aus werden die Ringe im Jahr 2025 tatsächlich kaum noch zu sehen sein. Das ist allerdings nicht überraschend und auch kein Grund zur Panik: Anders als behauptet werden sie nicht für immer verschwunden sein und nach einiger Zeit wieder auftauchen.

Die Reise der Erde um die Sonne

Aber warum können wir die Ringe des Saturn heute noch sehen und bald nicht mehr? Die Antwort auf diese Frage besteht aus mehreren Teilen. Es liegt unter anderem an der Reise der Erde um die Sonne, wie Jonti Horner, Professor für Astrophysik an der University of Southern Queensland, erklärt. Diese Reise ist auch der Grund, warum wir unterschiedliche Jahreszeiten haben.

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Von der Sonne aus gesehen neigt sich die Erde in eine Richtung. Während der Reise um unseren Stern neigt die Erde abwechselnd die eine Hemisphäre und dann die andere zur Sonne. Der Teil der Halbkugel, der mehr zur Sonne geneigt ist, freut sich über längere Tage und kürzere Nächte. Erlebt also Sommer und Frühling.

Erde reist um die Sonne
Die Reise der Erde um die Sonne und die Jahreszeiten, wie sie in Australien sind. Dort ist im Dezember Sommer und im Juni Winter, also genau entgegengesetzt zu uns. (Grafik) © Bureau of Meteorology

Kippt die Hemisphäre von unserem Stern weg, sind die Tage kürzer und die Nächte länger. Hier herrschen nun Herbst und Winter. Beobachtet man die Erde von der Sonne aus, scheint es, als ob unser Planet auf und abnickt, so Horner auf der Webseite "The Conversation" weiter.

Zweimal in einem Saturnjahr verschwinden Ringe

Auch der Saturn durchläuft Jahreszeiten, obwohl diese mehr als 29 Mal länger als auf der Erde dauern, und sein Äquator ist ebenfalls geneigt. Dadurch scheint der Ringplanet bei seiner Reise um die Sonne auch auf- und abzunicken.

Sein riesiges Ringsystem kreist direkt oberhalb des Äquators und neigt sich dabei ebenso wie der Planet. Die Ringe bestehen zwar aus Eis, Staub und Gestein, sie sind allerdings sehr dünn. An den meisten Stellen nur Dutzende Meter dick. Blickt man aus der Ferne genau seitlich auf sie drauf, verschwinden die Ringe aufgrund ihrer Dicke fast vollständig.

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Im März dieses Jahres konnten Forschende auf der ISS im Rahmen des sogenannten Veg-05-Projekts zwölf der ersten im Weltraum angebauten Tomaten ernten. Mit dabei war auch US-Astronaut Frank Rubio. Die von dem 47-jährigen Raumfahrer gepflückte Tomate verschwand allerdings, obwohl er sie nach eigenen Angaben ordnungsgemäss verstaut und befestigt habe.

Am besten lässt sich das mithilfe eines Blatt Papiers visualisieren, wie Horner erklärt. Halten Sie dieses horizontal, also parallel zum Boden, exakt auf Augenhöhe, können Sie beinahe ungehindert daran vorbeisehen und das Papier scheint fast verschwunden zu sein. Kippen Sie das Papier auf Ihrer Seite nun ein wenig in Richtung des Bodens, wird immer mehr von dessen Oberseite sichtbar.

Kippen Sie es nun in Richtung Decke, kommt bald die Unterseite des Papiers zum Vorschein. Allerdings wird es erneut einen kurzen Moment geben, in dem Sie eine klare Sicht auf Ihre Umgebung haben werden – dann nämlich blicken Sie wieder genau seitlich auf das Blatt Papier.

Zweimal in einem Saturnjahr, das insgesamt 29,4 Jahre dauert, scheinen die Ringe zu verschwinden. Und so wird es auch im März 2025 sein, wenn wir seitlich auf sie blicken. Erst 2027 oder 2028 werden die Ringe wieder deutlich sichtbar sein.

Verwendete Quellen

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