Ein ausrangiertes Batteriepaket der ISS fliegt seit drei Jahren um die Erde. Bald tritt es in die Atmosphäre ein. Einige Trümmer könnten die Erdoberfläche erreichen. Deutschland ist aber wohl nicht gefährdet.

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Trümmerteile eines ausrangierten Batteriepakets der Internationalen Raumstation ISS könnten am Freitag auf die Erde niedergehen. Deutschland treffen sie aller Voraussicht nach aber nicht. Das teilten das für Raumfahrt zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) übereinstimmend mit.

Laut DLR könnte das Objekt nach jüngsten Berechnungen über dem Norden Nordamerikas in die Atmosphäre eintreten. Diese Einschätzung könne sich aber noch ändern. Dass Teile des Batteriepakets über Deutschland niedergehen, sei aber unwahrscheinlich. Über das Thema hatte zunächst die "Bild" berichtet.

Gefährdung in Deutschland "statistisch unwahrscheinlich"

"Erste Analysen des deutschen Weltraumlagezentrums haben ergeben, dass Teile der Batteriepakete den Wiedereintritt überstehen und die Erdoberfläche erreichen können", teilte das Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit. Vor dem Wiedereintritt überfliege das Objekt mehrmals Deutschland, eine Gefährdung hierzulande werde "derzeit jedoch als statistisch unwahrscheinlich angesehen". Das Bundesministerium schrieb, eine Gefährdung für Deutschland sei "sehr unwahrscheinlich".

Statistik zu Weltraumschrott © dpa-infografik GmbH

Es teilte weiter mit: "Sollten sich wider Erwarten Hinweise auf eine Betroffenheit Deutschlands abzeichnen, so werden die bestehenden Krisenreaktionsmechanismen von Bund und Ländern genutzt, um auf eine mögliche Gefährdung entsprechend zu reagieren. Diese ist nach aktuellem Stand allerdings mehr als unwahrscheinlich. Dennoch wird das Objekt eng überwacht." Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe informierte auf seiner Webseite.

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Etwa so gross wie ein Auto

Bei dem Objekt handelt es sich den Angaben zufolge um eine Plattform mit Batteriepaketen, die in etwa so gross wie ein Auto ist und 2,6 Tonnen wiegt. Die Plattform wurde bereits am 21. März 2021 bewusst von der ISS abgetrennt, um Jahre später in die Atmosphäre einzutreten. Dort soll sie weitgehend verglühen. Solche Manöver würden so geplant, dass Trümmer, die die Erdoberfläche erreichen, möglichst über unbewohntem Gebiet niedergehen, sagte ein DLR-Sprecher.

ISS-Trümmer
Eine externe Palette mit ausgedienten Nickel-Wasserstoff-Batterien wurde von der Internationalen Raumstation ISS freigegeben. © dpa / Nasa

Das deutsche Weltraumlagezentrum in Uedem werde die weitere Entwicklung des bevorstehenden Wiedereintritts beobachten und an verschiedene Bundesministerien, Landesministerien und Behörden berichten, schrieb das Wirtschaftsministerium.

Katastrophenschutz warnt vor Überschallknall

Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt und dort verglüht, ist ein gängiges Prozedere. So fand erst vor wenigen Wochen der vor fast 30 Jahren gestartete europäische Satellit "ERS-2" ein solches Ende und wurde planmässig zerstört. Auch dass kleinere Trümmer die Erdoberfläche erreichen, kommt immer mal wieder vor.

Das Bundesamt für Katastrophenschutz hat vor dem Wiedereintritt der ISS-Batteriepakete in die Erdatmosphäre gewarnt. Dadurch könne es zwischen Freitagmittag und Samstagmittag zu Leuchterscheinungen kommen. Zudem sei ein Überschallknall möglich. (dpa/fab/phs)

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