Wenn ein Asteroid die Erde treffen würde, wären weder die Hitze noch die Trümmer die grösste Bedrohung für die Menschen. Das haben Forscher herausgefunden.
Der Stoff, aus dem Science Fiction-Filme gemacht sind: Ein riesiger Asteroid nähert sich Berlin und bedroht Millionen Menschenleben. Es bleiben nur noch wenige Stunden, die gesamte Stadt zu evakuieren und sich in Sicherheit zu bringen.
Zugegeben: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein apokalyptischer Asteroid die Erde trifft, der solche Auswirkungen hat, ist äusserst gering. Genauer gesagt liegt sie für das nächste Jahrhundert bei 0,01 Prozent.
Forscher der Universität von Southampton haben jedoch eine aktuelle Studie veröffentlicht, in der sie drei Szenearien eines Einschlags durchspielen und deren Folgen berechnen.
Welche Szenarien wurden angenommen?
Die Wissenschaftler haben für ihre Studie drei Ereignisse genauer betrachtet: ein Asteroid, der in der Atmosphäre explodiert, einer, der zu Land und ein weiterer, der im Meer einschlägt.
Klar ist: Um genaue Aussagen zum Ausmass treffen zu können, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Grösse und Zusammensetzung des Asteroids, seine Geschwindigkeit, wo genau er aufschlägt und wie hoch dort die Bevölkerungsdichte ist.
Daher wurden die Berechnungen an sogenannten Chondriten ausgerichtet, da sie mit knapp 90 Prozent die am häufigsten vorkommenden Asteroiden sind.
Ausserdem gingen die Forscher von durchschnittlichen Werten aus, die das Verhalten der Bevölkerung bestimmen. So hält sich beispielsweise der durchschnittliche Westeuropäer täglich drei Stunden relativ ungeschützt auf, wie etwa im Freien auf dem Weg zur Arbeit.
Das Beispiel Berlin
Für das Szenario in Berlin und London legten die Forscher folgende Annahmen zugrunde: Ein 50 Meter breiter Asteroid explodiert über den Städten oder ein 200 Meter breiter Asteroid schlägt einen Krater im Zentrum. Als Einschlagsgeschwindigkeit bestimmten die Wissenschaftler 20 km/s mit einem Winkel von 45° Grad.
Das Ausmass der Zerstörung wäre entsetzlich: Allein die Explosion über Berlin würde geschätzte 1,2 Millionen Menschenleben fordern. Ein zusätzlicher Kratereinschlag in etwa 3,5 Millionen.
Was ist der Hauptgrund für die vielen Opfer?
So unterschiedlich der Ablauf in allen angenommenen Szenarien allerdings war, das Ergebnis ist immer dasselbe: Die meisten Menschen würden durch starke Winde umkommen, nicht durch grosse Hitze, Druck oder herabfallende Steine. Die Winde, die durch Explosion oder Einschlag der Asteroiden entstehen, haben eine ähnliche Wirkung wie Tornados, Hurrikans oder Taifune.
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