Elon Musk hat wieder Grosses vor: Noch im Januar will der SpaceX-Gründer erstmals eine Falcon-Heavy-Rakete mitsamt einem Tesla Roadster aus seinem Privatbestand zum Mars schiessen. Und bereits Ende des Jahres will sein Unternehmen dann die erste bemannte Weltraummission anbieten.

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Das private US-amerikanische Raumfahrtunternehmen, das Elon Musk 2002 gegründet hat, hat sich innerhalb weniger Jahre von einem Start-up zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten in der Raumfahrtindustrie entwickelt.

Im Jahr 2008 gelang es SpaceX nach einigen Fehlschlägen erstmals, eine Falcon-1-Rakete erfolgreich in die Erdumlaufbahn zu schicken. Es war die erste komplett privat entwickelte Flüssigtreibstoffrakete.

2015 dann ein weiterer Meilenstein: Eine Falcon 9 kehrte nach einem Flug heil wieder auf die Erde zurück.

Heute gehören die Falcon-9-Rakete und das Raumschiff Dragon des US-Unternehmens zu den wichtigsten Versorgern der Internationalen Raumstation ISS. Im Jahr 2017 führte das Unternehmen insgesamt 18 Weltraumflüge durch.

Zum Vergleich: Arianespace, das weltweit erste kommerzielle und auch von der ESA genutzte Weltraumunternehmen, flog im vergangenen Jahr 11-mal ins All.

Revolution durch Raketen-Recycling

Auf die erste SpaceX-Rakete namens Falcon 1 folgte die Falcon 9 und nun die Falcon Heavy, deren Erstflug in den kommenden Wochen geplant ist. Eigentlich sollte er bereits 2013 stattfinden – Verzögerungen am Bau verschoben den Termin jedoch um ganze fünf Jahre.

Eine Falcon-Heavy-Rakete kostet rund 90 Millionen US-Dollar und ist damit mit weitem Abstand die aktuell günstigste grosse Trägerrakete am Markt.

Ausserdem soll die Falcon Heavy 63.800 Kilogramm Nutzlast in den Orbit befördern können, was sie gleichzeitig zur weltweit stärksten Rakete macht.

Im Unterschied zu anderen Raketen auf dem Markt sind die Raketen der Falcon-Baureihe von SpaceX so konstruiert, dass der teuerste Teil der Rakete, die erste Stufe, wiederverwendbar ist. Das soll die Kosten für Einsätze auf Dauer deutlich senken.

Von bis zu 30 Prozent Ersparnis ist bei SpaceX die Rede. Andere Raketenbauer wie zum Beispiel der europäische Konzern Arianespace bauen für jeden Flug einen komplett neuen Träger.

Im März 2017 kam erstmals eine recycelte Rakete von SpaceX erfolgreich bei einem Start zum Einsatz und beförderte einen Kommunikationssatelliten in den Orbit. Dieselbe erste Stufe der Falcon 9 war bereits im April 2016 verwendet worden.

Jüngster Frachtflug verlief nicht problemlos

In der ersten Januarwoche 2018 sollte eine Falcon-9-Rakete eigentlich einen Satelliten der US-Regierung im All aussetzen, "Zuma" schaffte es allerdings nicht in seine Umlaufbahn und ist verschollen.

Zwar wurde der Start der Rakete, wie üblich bei SpaceX, live im Internet gestreamt, die Übertragung wurde aber unterbrochen.

Die erste Stufe der Rakete landete später wieder ohne den Satelliten. Was genau in der Zwischenzeit passierte - darüber gab es keine offizielle Auskunft.

Die Berichte zu dem Vorfall könnten aber unterschiedlicher kaum sein. Das Raumfahrtunternehmen selbst sagte, es habe seinen Auftrag korrekt erfüllt.

Einem "Bloomberg"-Bericht zufolge kam es aber aufgrund einer Fehlfunktion der zweiten Raketenstufe zum Verlust des Satelliten und das "Wall Street Journal" meldete, die Abkoppelung des Satelliten habe nicht sauber geklappt.

Sollte es tatsächlich ein Fehler an der Rakete von SpaceX gewesen sein, dürfte das für das Unternehmen einen herben Rückschlag bedeuten und möglicherweise auch zukünftige Missionen gefährden.

Ambitionierte Planungen von SpaceX

Dass Elon Musk sich nicht unterkriegen lässt und gerne hoch hinaus möchte, hat der Unternehmer bereits mehrfach bewiesen. Auch seine weiteren Ziele mit SpaceX sind sehr ehrgeizig.

So will er zum Beispiel eine benutzte Raketenstufe innerhalb von nur 24 Stunden wieder einsatzbereit machen.

Und noch im Januar soll das bereits erwähnte andere Grossprojekt vollzogen werden: Der erstmalige Start einer Falcon-Heavy-Rakete. Diese soll einen Tesla Roadster aus dem Privatbesitz von Elon Musk auf einem Demonstrationsflug zum Mars befördern – eine gigantische Show ist dazu natürlich auch geplant.

Läuft bei dieser Aktion alles glatt, will SpaceX 2018 neben einigen unbemannten Missionen auch eine bemannte Tour mit der Falcon Heavy durchführen.

Geplant ist ein Start im Dezember, bei dem zwei Weltraumtouristen in der Raumkapsel Dragon V2 an der Spitze der Rakete zum Mond fliegen sollen. Ob das alles tatsächlich klappt, ist noch unklar.

Die US-Weltraumfirma arbeitet jedenfalls intensiv vor allem an ihrer Marsmission, bei der in wenigen Jahren erst Ausrüstung und später auch Menschen zum Roten Planeten gebracht werden sollen.

Als Datum für die erste ernsthafte Marsmission gilt das Jahr 2022.

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