(ah) - Einmal in den Weltraum fliegen – davon träumen viele Erdenbürger. Bis heute ist das nur einigen wenigen vergönnt. Eine Raumfähre namens "Skylon" könnte das jedoch ändern. Denn ein Flug ins All soll mit ihr einmal erschwinglicher werden als bisher verfügbare Angebote.
Seit fast 20 Jahren arbeiten Mitarbeiter der britischen Firma "Reaction Engines Ltd" schon an dem aussergewöhnlichen Raumschiff. Es ist ein Mix aus Rakete und Flugzeug, das ohne Pilot vollautomatisch in den Orbit reisen und als Ganzes auch wieder zurückkommen soll. Bisher ist es noch niemandem gelungen, ein so genanntes einstufiges Weltraum-Flugzeug zu bauen. Raumfähren kehren bislang nicht vollständig zurück – um Gewicht zu sparen sind sie gezwungen, Teile wie Tanks oder Raketenstufen abzuwerfen. Der Einsatz solcher "Einweg-Teile" kostet natürlich viel Geld, da sie für jeden Flug aufs Neue produziert werden müssen. Das wollen die "Skylon"-Erfinder einsparen. Sie hoffen, die Kosten von zirka 150 Millionen Dollar pro Start auf etwa 40 Millionen oder sogar noch weniger zu drücken.
Doch wie schafft "Skylon" es, auf diese teuren Komponenten zu verzichten? Möglich wird das durch seine Triebwerke, die "Luft atmen": Das Gefährt zieht Sauerstoff aus der Luft, den es dann dafür verwendet, das Treibmittel Wasserstoff zu verbrennen. So braucht es weniger Tanks und reduziert sein Gewicht. Ab einer Höhe von 26 Kilometern reicht der Sauerstoff aus der Luft allerdings nicht mehr aus, sodass die Raumfähre auf mitgeführten zurückgreifen muss.
"Skylon" soll 80 Meter lang werden und wie ein ganz normales Flugzeug auf einer Rollbahn starten und landen. Erst in einer Höhe von zirka 30 Kilometern wird es seinen Raketenantrieb einschalten. Als Einsatzmöglichkeiten ist angedacht, Lasten ins Weltall zu transportieren - und natürlich auch Touristen in den Kosmos zu befördern. Mit fünffacher Schallgeschwindigkeit sollen jeweils 24 Weltraum-Begeisterte nach oben katapultiert werden. Geschätzte Kosten pro Person: 100.000 Dollar.
Diese Woche haben sich die "Skylon"-Erfinder mit Experten aus aller Welt und der UK Space Agency zusammengesetzt, um die Machbarkeit der Pläne zu beurteilen. Bis das Raumfahrzeug Wirklichkeit wird, dürften nach Schätzung der Verantwortlichen leider noch rund zehn Jahre vergehen. Modelle können Sie sich aber schon mal in unserer Bildergalerie ansehen:
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