Erneut schlägt ein Raketenstart in Japan fehl - diesmal der einer Privatfirma. Die "Kairos" explodiert kurz nach dem Start, nach Angaben von Space One wurde der Flug abgebrochen. Die Hintergründe sollen nun untersucht werden.
In Japan ist der Satellitenstart eines Privatunternehmens mit der Explosion der Trägerrakete fehlgeschlagen. Wie japanische Medien am Mittwoch berichteten, wurde kurz nach dem Start der 18 Meter langen Trägerrakete "Kairos" aus zunächst unbekannter Ursache die Selbstzerstörung ausgelöst.
Die Rakete detonierte am Mittwoch Sekunden nach dem Start in der Präfektur Wakayama im Westen Japans, wie Live-Bilder des Fernsehsenders NHK zeigten. Zu sehen waren ein Feuerball, dichter schwarzer Rauch und Trümmerteile, die in die umliegenden Berge fielen.
"Der Start der ersten Kairos-Rakete wurde ausgeführt, aber wir haben eine Massnahme ergriffen, um den Flug abzubrechen", erklärte das Start-Up-Unternehmen. Die Details würden jetzt untersucht.
Der gescheiterte Start ist ein Rückschlag für Japans Bemühungen, in den potenziell lukrativen Markt von Satellitenstarts vorzudringen. Das in Tokio ansässige Unternehmen Space One wollte als erste Privatfirma von Japans kommerziellem Weltraumbahnhof Space Port Kii in Kushimoto in der westlichen Präfektur Wakayama einen Satelliten in die Erdumlaufbahn schicken.
Staatlicher Raumfahrtagentur glückte kürzlich ein Raketenstart
Dagegen war Japans staatlicher Raumfahrtagentur Jaxa kürzlich nach einem ersten Fehlschlag der Start der neuen Trägerrakete H3 geglückt. Die Rakete hob im vergangenen Monat von Japans staatlichem Weltraumbahnhof Tanegashima im Südwesten des fernöstlichen Inselreichs mit einer Satellitenattrappe sowie zwei winzigen Satelliten an Bord ab.
Mit dem Neustart wollte die Raumfahrtagentur Jaxa Zweifel an der Zuverlässigkeit der neuen Trägerrakete ausräumen. Bei einem ersten Startversuch 2023 hatte der Antrieb der zweiten Raketenstufe nicht gezündet. Da die Mission keine Aussicht auf Erfolg hatte, war kurz nach dem Abheben die Selbstzerstörung ausgelöst worden.
Die H3 ist der Nachfolger der zuverlässigen H2A-Rakete und Japans erste Neuentwicklung einer eigenen grossen Trägerrakete seit rund 30 Jahren. Die H3 gilt als leistungsstärker, billiger und sicherer als die H2A, die im neuen Geschäftsjahr, das am 1. April beginnt, ausgemustert werden soll. (dpa/AFP/ank)
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