Im aktiven Astronautenteam der europäischen Raumfahrtagentur Esa gibt es neben Alexander Gerst nun einen zweiten Deutschen. Der muss auf seinen Trip ins All aber noch etwas warten.
Deutschland hat neben
Termin hat Maurer noch nicht
Einen Termin für eine Arbeit auf der Internationalen Raumstation (ISS) hat Maurer noch nicht. Die nächsten Flüge sind schon vergeben. So soll Gerst 2018 zum zweiten Mal ins All fliegen, dann ist er deutscher Kommandant der ISS. "Vor 2019 wird das eher nichts werden", sagte Esa-Chef Jan Wörner zu den Aussichten Maurers. "Aber er wird fliegen." Maurer ergänzt nun die Gruppe aus sechs Astronauten, die bei der vergangenen Bewerbungsrunde im Jahr 2009 ins Esa-Team aufgenommen wurden.
"Er wurde quasi aus dem Reservestatus herausgeholt", sagte Wörner. Für langfristige Visionen nahm Maurer schon ein weiteres Ziel in den Blick. "Für den Mond könnte ich mich begeistern", meinte er. Laut Wörner könnte innerhalb der nächsten zehn Jahre wieder ein Mensch auf dem Erdtrabanten landen.
Sein Interesse für den Weltraum stamme schon aus der Kindheit, erzählte Maurer. "Der Traum, Astronaut zu werden, ist für mich aber ein Traum als Erwachsener." Ihn würden Wissenschaft und Technologie sowie "die Arbeit in einem internationalen Team" faszinieren. Die europäische Raumfahrtagentur sei dafür ein gutes Modell. "Die Esa ist ein Vorzeigebeispiel, was wir in Europa erzielen können, wenn wir zusammenarbeiten. Mir ist der europäische Gedanke ganz wichtig."
Zypries koordiniert Raumfahrt
Für die Bundesregierung koordiniert die neue Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) die Luft- und Raumfahrt. In Deutschland spiele die Raumfahrt eine wichtige Rolle, mit etwa 8.500 Beschäftigten und rund 2,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr, sagte sie. Die Bundesregierung gebe 2017 fast 1,5 Milliarden Euro für diesen Sektor aus.
"Als Teil des europäischen Astronautenteams wird Matthias Maurer die Wissenschaft und Forschung weiter voranbringen", teilte Zypries mit. "Er kann mit seiner Arbeit junge Menschen für hochkomplexe Technik begeistern. Denn Raumfahrttechnologienbilden oft die Basis für ganz konkrete Anwendungen in unserem Alltag." Zypries bedauerte, dass im Astronauten-Korps der Esa keine Frau aus Deutschland ist. Eine deutsche Astronautin war bislang noch nicht im Weltraum.
Die Vorstellung Maurers war im Satelliten-Kontrollzentrum der Esa in Darmstadt. Das Esoc (European Space Operations Centre) wird "Europas Tor zum Weltraum" genannt. Die Wissenschaftler steuern insgesamt derzeit 17 Esa-Satelliten im All. Eines der spektakulärsten Projekte war die "Rosetta"-Mission, die dem Kometen "Tschuri" Rätsel entlockte und mit der Landung auf dem Brocken Raumfahrt-Geschichte schrieb. © dpa
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