Alle paar Tausend Jahre kommt Komet Neowise wieder - so auch dieser Tage. Da er in dieser Woche der Erde am nächsten kommt, ist der Schweifstern schon mit blossem Auge am Himmel zu sehen.
Die Menschen in der Jungsteinzeit dürfte das Himmelsphänomen das Fürchten gelehrt haben. Alle 5.000 bis 7.000 Jahre zieht der Komet C/2020 F3 alias Neowise so nah an der Erde vorbei, dass er mit blossem Auge gesehen werden kann. Das Phänomen in den Weiten des Sonnensystems ist nun schon seit Tagen am Himmel zu sehen. Am kommenden Donnerstag (23. Juli) steht der Komet der Erde am nächsten. Dann ist er vom blauen Planeten nach Angaben der Vereinigung der Sternfreunde in Deutschland noch gut 100 Millionen Kilometer entfernt, das sind ungefähr zwei Drittel des mittleren Abstands der Erde zur Sonne.
Auch wenn Neowise langsam verblasst, kann er nach Angaben des Vorsitzenden der Sternfreunde, Sven Melchert, weiter am Nachthimmel gesehen werden. Mit blossem Auge sehe man einen mittelhellen, unscharfen Körper mit einer fahlen Schleppe nach oben. Das sei der Kometenschweif. Mit einem Fernglas sei dies natürlich noch einmal besser zu sehen. Zu Ende Juli hin werde er dann wohl ganz verblassen.
Wo kann ich Komet Neoweise am besten sehen?
Während das Wetter bis Mittwochnacht noch grössere Chancen auf wenig Wolken und eine bessere Sicht bietet, werden am Donnerstagabend nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes voraussichtlich nur im Süden Deutschlands neugierige Himmelsbeobachter die Chance haben, einen Blick auf den Kometen zu erhaschen. In der Mitte des Landes könnte es zwischenzeitlich Wolkenlücken geben. Der Norden und Westen stünde klar unter Tiefdruckeinfluss. Sonnenuntergang sei am Donnerstag zwischen 21.00 und 22.00 Uhr.
Und wo müssen Neugierige hinschauen? Nach Einbruch der Dunkelheit einen Platz mit möglichst freier Sicht nach Norden suchen, dort zieht er unterhalb des Sternbilds des Grossen Wagens seine Bahn. Das Handy kann hier mit einer Kompassfunktion helfen. Aber auch Apps versprechen das Phänomen aufzuspüren.
"Kometen sind Schweifsterne, wenige Kilometer grosse Brocken aus dem All, die aus Geröll, Wasser und Staub bestehen", heisst es bei den Sternfreunden. Kommt ein Komet der Sonne nah, werde er regelrecht aufgetaut und der Kometenschweif bilde sich. Viele Kometen würden dieses Auftauen nicht überstehen, doch Neowise sei ein "grösseres Kaliber". Entdeckt wurde Neowise erst im März dieses Jahres von dem reaktivierten Weltraumteleskop gleichen Namens. © dpa
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