Sind wir alleine im Universum? Die Nasa glaubt nein und will bald die Antwort liefern. Der Grund zur Zuversicht: Die amerikanische Weltraumbehörde hat in den letzten Jahren Tausende erdähnliche Planeten entdeckt - und es werden immer mehr. Darunter zwei aussichtsreiche Kandidaten, auf denen Leben vermutet wird.
Die Nasa glaubt fest daran, bald ausserirdisches Leben zu finden. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir Menschen allein sind im Universum", sagte Nasa-Chef Charles Bolden am Montag auf einer Podiumsdiskussion in Washington. "Die Frage, die sich stellt ist: Wo existieren Leben."
Extraterrestrischem Leben sei die Weltraumbehörde dicht auf der Spur. Mithilfe von Weltraumteleskopen sind in den letzten Jahren unzählige Extroplaneten entdeckt worden. Allein "Kepler" entdeckte hunderte erdähnliche Planeten. Etwa 50 von den mehr als 1.200 Sternen werden in einer bewohnbaren Zone vermutet. "Als habitale Zone gilt derjenige Bereich um einen Stern, in dem es weder zu kalt noch zu heiss für Leben ist", erklärte die Nasa-Expertin Sara Seager.
Erde 2.0 in unserer Galaxie?
Einer der aussichtsreichsten Kandidaten für Leben ist Kepler-186f. Der im April 2014 erspähte Planet gehört zu einem rund 490 Lichtjahre entfernten Sonnensystem. Er ist der äusserste von fünf Planeten, die "Kepler" dort gefunden hat. Kepler-186f hat einen nur etwa zehn Prozent grösseren Durchmesser als die Erde. Die Forscher vermuten hier lebensfreundliche Bedingungen.
Für Forscher Matt Mountain ist es eine der grössten Herausforderung der Nasa, eine "Erde 2.0" zu finden. "Wir wissen jetzt, dass es in unserer Galaxie 100 Milliarden Planeten gibt. Vor fünf Jahren wussten wir das noch nicht." Zehn bis 20 Prozent davon, vermutet der Forscher, liegen in einer habitalen Zone. "Wir blicken immer tiefer ins Universum. Aber es ist sehr schwer, ausserirdisches Leben zu finden." Deshalb seien noch viel mehr technische Entwicklungen und Raketen nötig. Doch die Nasa sei sehr gut darin, Probleme zu lösen, so Mountain.
In 20 Jahren ausserirdisches Leben entdecken
Auch Astronom Kevin Hand ist sehr zuversichtlich: "Ich denke, dass wir in den nächsten 20 Jahren herausfinden werden, dass wir nicht allein im Universum sind." Zum ersten Mal in der Geschichte verfüge man über Techniken und Instrumente, um in andere Welten zu blicken. Hand zufolge ist der Jupiter-Mond Europa prädestiniert dafür, Leben zu finden.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.