Dank Sonden, Rovern und Satelliten haben Wissenschaftler schon viel über die Marsoberfläche und -atmosphäre gelernt. Doch das Innere des roten Planeten blieb bis heute ein Geheimnis. Ein Gerät, das zum Teil Schweizer Technologie an Bord hat, soll nun diese Wissenslücken schliessen.

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Der kleine rote Planet Mars gleicht seinen Nachbarn Erde, Venus und Merkur relativ stark. Das Studium seiner Struktur soll helfen, besser zu verstehen, wie diese Art von Planeten entstanden ist. Dazu wird besonders mit den Erkenntnissen verglichen, die wir über die Erde haben.

Die Idee ist so alt wie die Marsforschung selber. Doch einen korrekt funktionierenden Seismografen auf der Marsoberfläche anzubringen, stellt die Wissenschaft vor grosse Herausforderungen. An der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) arbeiteten Forschende während 20 Jahren an dieser Aufgabe.

Daten werden in Zürich analysiert

Das nun entwickelte Gerät ist 30 Kilogramm schwer und soll auf der Marsoberfläche zu stehen kommen. Seine Metallkuppel soll es vor den starken Winden und Temperaturunterschieden (von -130 bis +15 Grad) sowie vor kosmischer Strahlung schützen.

Dank rund 200 zu Bändern zusammengeflochtenen Kabeln soll es seine Signale an den Lander senden können, der diese über Satelliten, die den roten Planeten umkreisen, zur Erde weiterleitet. Die ersten Analysen der Daten werden in Zürich durchgeführt.

Hoffnungen ruhen auf einer einzigen Messstation

Im Gegensatz zur Erdbebenforschung auf der Erde können die Forschenden aber nicht auf ein Netzwerk von Seismografen zählen, sondern nur auf eine einzige Messstation. Es wird daher besonders schwierig festzustellen sein, wo die 50 bis 200 Erdbeben pro Jahr genau stattgefunden haben.

Trotzdem sollten die Marsbeben Auskunft über die Beschaffenheit des Kerns, des Mantels und der Kruste des Planeten geben. Zudem wird die Arbeit dadurch erleichtert, dass der Mars weder über Ozeane noch die Anwesenheit von Menschen verfügt. Denn auf der Erde stören Vibrationen durch Industrie, Fahrzeuge, Flugzeug- oder Raketenstarts und besonders Wellen die Seismografen stark.

Forscher untersuchen Mars-Kerns

Um die Messungen zu verfeinern, verfügt das Gerät zudem über eine Wärmesonde, die sich selber fünf Meter tief in die Marsoberfläche hineinbohren soll. So wollen die Forschenden dem Marsinnern die Temperatur messen und bestimmen können, ob dessen Metallkern flüssig oder fest ist.


(Übertragung aus dem Französischen: Christian Raaflaub)  © swissinfo.ch

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