Im Oktober 2009 entdeckte die NASA eine riesige Gaswolke, in der eine Hitze von einer Million Grad Celsius herrscht. Ein Forscherteam fand nun heraus, dass sich unser Sonnensystem langsam darauf zu bewegt. Für die Erde besteht allerdings keine Gefahr.

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Interstellare Wolke
Unser Sonnensystem bewegt sich auf eine grosse Gaswolke - ähnlich der Wolke "Cepheus B" (Foto) zu. © NASA/CXC/JPL-Caltech/PSU/CfA

In etwa 100 Jahren könnte unsere Sonne auf das Gasvorkommen (genannt "Local Bubble") treffen, wie Forscher des "Space Research Centre of the Polish Academy of Sciences" in Warschau prognostizieren. Es ist wahrscheinlich ein Überbleibsel von einer Serie von Supernova-Explosionen, die sich vor einigen Millionen Jahren ereignet haben.

Professor Stanislaw Grzedzielski, Leiter des Forscherteams, sieht darin allerdings keine Gefahr für unser Sonnensystem. "Die Sonne passiert andauernd Wolken mit interstellarem Gas", sagte er dem Fachmagazin "Astrophysical Journal Letters", in dem die Ergebnisse veröffentlicht wurden. Allenfalls könne sich die Heliosphäre (der Bereich um die Sonne) etwas verkleinern und die Menge kosmischer Strahlung darin leicht erhöhen. Aktuell besteht also keine Gefahr für die Erde oder unser Sonnensystem. "Kommende Generationen werden allerdings lernen müssen, wie man Weltraum-Geräte besser gegen höhere Strahlung abschirmt", rät Grzedzielski.

Die Forscher hatten sich nach der Entdeckung der Gaswolke durch den Weltraumsatelliten "IBEX" zunächst gewundert, dass man sie überhaupt sehen konnte. Ursprünglich wurde dies auf chemische Prozesse innerhalb der Wolke zurückgeführt.

Nun haben die Wissenschaftler eine andere Theorie. Auch unser Sonnensystem ist von einer interstellaren Gaswolke umgeben. Diese grenzt direkt an die extrem heisse "Local Bubble". Sie glauben nun, dass der Rand der "Local Bubble" entsteht, weil Atome zwischen den beiden Gaswolken ausgetauscht werden und dabei elektrische Ladung freigesetzt wird.

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