196 Tage verbrachte der Franzose Thomas Pesquet im All. Nun ist er mit seinem russischen Kollegen zurückgekehrt. Punktgenau landen beide in der kasachischen Steppe - doch die Reise geht noch weiter.
Nach etwa einem halben Jahr im Weltall sind zwei Besatzungsmitglieder der Internationalen Raumstation (ISS) wieder auf die Erde zurückgekehrt.
Der französische Astronaut Thomas Pesquet und sein russischer Kollege Oleg Nowizki landeten mit ihrer Raumkapsel planmässig am Freitagnachmittag in der Nähe des Weltraumbahnhofs Baikonur in Kasachstan. "Touchdown! Willkommen zurück auf der Erde", twitterte die Europäischen Raumfahrtagentur Esa.
Die erste Mission im Weltraum
Die beiden Raumfahrer werden zunächst einen Tag in Baikonur verbringen und untersucht. Dann wird Pesquet nach Angaben der Esa nach Köln reisen, um weitere Gesundheitschecks vorzunehmen. Der Kosmonaut Nowizki wird in seine Heimat nahe der russischen Hauptstadt Moskau zurückkehren.
Beide waren im November 2016 von Baikonur aus zur ISS gestartet. Sie verbrachten 196 Tage an Bord der Raumstation, rund 400 Kilometer über der Erde.
Für den 39 Jahre alten Pesquet war es die erste Mission im Weltraum. Er absolvierte zwei Ausseneinsätze, bei denen unter anderen eine neue Andockstation für weitere Raumkapseln vorbereitet wurde. Zuvor arbeitete er unter anderem als Pilot und für die französische Raumfahrtbehörde CNES.
Während seines Einsatzes war Pesquet sehr aktiv in den sozialen Netzwerken und postete immer wieder Bilder über den Alltag in der Raumstation.
Vor seiner Rückkehr zur Erde hatte der Franzose getwittert: "Das intensivste Abenteuer meines Lebens. Stolz, dass wir so viel Arbeit geschafft haben. Jetzt kann ich es kaum erwarten, zur Erde zurückzukommen. Bis bald!!!"
Mehr als 300 Tage im All
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verfolgte die Landung am Sitz der französischen Raumfahrtagentur in Paris und telefonierte anschliessend kurz mit dem Astronauten. "Ich wollte Ihnen sagen, wie stolz wir alle auf Sie sind", betonte Macron, der ebenso wie Pesquet 39 Jahre alt ist.
Es sei einiges passiert, während Pesquet im All war, scherzte er - die französische Präsidentschaftswahl mit Macrons Sieg fiel in diesen Zeitraum. Pesquet hatte per Vollmacht seine Stimme abgegeben.
Bordingenieur Nowizki verbrachte insgesamt bereits mehr als 300 Tage auf der ISS. Es war der zweite Einsatz des 45-Jährigen nach einer Mission vor fünf Jahren. Der Russe ist ausgebildeter Kampfpilot und wurde mehrfach für seine Einsätze ausgezeichnet.
Auf der ISS befinden sich noch der US-Astronaut Jack Fischer, der russische Kosmonaut Fjodor Jurtschichin und die amerikanische ISS-Kommandantin Peggy Whitson. Sie hat bereits mehrere Rekorde gebrochen: Die 57-Jährige absolvierte neun Ausseneinsätze und verbrachte mehr als 550 Tage im Weltall - mehr als jeder US-Kollege zuvor. © dpa
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