Trotz politischer Spannungen arbeiten die USA und Russland in der Raumfahrt weiter zusammen. Die drei Raumfahrer verbrachten 220 Tage im All. Für einen von ihnen ist der Tag der Landung ein ganz besonderer Tag.
Kuchen, Geschenke und eine gemütliche Familienfeier - so stellen sich viele Menschen ihren 70. Geburtstag vor. Ganz anders verlief das Jubelfest für Don Pettit, den ältesten Astronauten der US-Raumfahrtbehörde Nasa: In einer Sojus-Kapsel flog er genau an seinem 70. Geburtstag aus dem All in Richtung Erde - und landete zusammen mit zwei russischen Kosmonauten am frühen Sonntagmorgen in der Steppe der zentralasiatischen Republik Kasachstan.
"Heute um 04.20 Uhr Moskauer Zeit (03:20 Uhr MESZ) ist das Landungsschiff Sojus MS-26 mit Alexej Owtschinin, Iwan Wagner und Donald (Don) Pettit gelandet", erklärte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag (20. April). Das Trio verbrachte 220 Tage im Weltraum und umkreiste die Erde 3.520 Mal und legten dabei eine Strecke von 93,3 Millionen Meilen (gut 150 Mio. Kilometer) zurück. Für Pettit war es bereits der vierte Flug ins All, er verbrachte im Laufe seiner Astronauten-Karriere mehr als 18 Monate im Orbit.
Allen Insassen zeigen ihre Daumen hoch
Die Sojus-Kapsel landete drei Stunden nach dem Abkoppeln von der Internationalen Raumstation ISS in einem abgelegenen Gebiet im Südosten von Kasachstan. Nasa-Bilder der Landung zeigten die kleine Kapsel vor der Kulisse des Sonnenaufgangs an einem Riesenfallschirm zur Erde schweben.
Als die Insassen aus der Kapsel geholt und zu einem Sanitätszelt transportiert wurden, zeigten sie alle ihre Daumen hoch - als Zeichen, dass es ihnen gut gehe. Allerdings wirkte Pettit auf den Aufnahmen ziemlich mitgenommen. Es gehe ihm aber "gut und er befindet sich im Rahmen dessen, was nach seiner Rückkehr zur Erde für ihn zu erwarten war", erklärte die Nasa.
USA und Russland arbeiten trotz politischer Spannungen zusammen
Seit der russischen Invasion in der Ukraine ist die Raumfahrt einer der wenigen Bereiche, in denen die USA und Russland noch kooperieren. Im Rahmen der Sanktionen gegen Russland haben die westlichen Länder ihre Partnerschaft mit Roskosmos beendet. Die Sojus-Trägerraketen sind jedoch weiterhin eines der wenigen Transportmittel für Flüge von Raumfahrern zwischen der Erde und der ISS. (dpa/AFP/bearbeitet von ari)