Der Zwergplanet Ceres hat eine dunkle Oberfläche - mit mysteriösen Flecken darauf. Forscher haben diese hellen Spots jetzt untersucht.
Der Zwergplanet Ceres besitzt weniger Eis und mehr Salze als erwartet. Das schliessen zwei Forscherteams aus Aufnahmen der US-Raumsonde "Dawn", die den Zwergplaneten zwischen Mars und Jupiter seit März 2015 umkreist. Die mysteriösen hellen Flecken auf der Ceres-Oberfläche bestehen demnach zum grossen Teil aus Salzen.
Über 130 Flecken auf Ceres entdeckt
Der dunkle Zwergplanet besitzt mehr als 130 auffällig helle Flecken, deren Beschaffenheit und Entstehung nicht abschliessend geklärt sind. Forscher um Maria Cristina de Sanctis vom italienischen Institut für Astrophysik in Rom haben mit "Dawn" nun die chemische Zusammensetzung heller Flecken im Occator-Krater auf Ceres untersucht.
Dieser Infrarot-Spektralanalyse zufolge bestehen die Flecken zu einem grossen Teil aus Natriumkarbonat mit kleinen Anteilen von Silikatmineralen und Ammoniumkarbonat oder -chlorid, wie die Wissenschaftler im britischen Fachblatt "Nature" berichten. Der Occator-Krater enthalte damit die grösste bekannte Oberflächenablagerung von Natriumkarbonat im gesamten Sonnensystem, heisst es in einem Begleitkommentar in "Nature".
Viele der Krater sind einige Milliarden Jahre alt
Die Karbonate seien vermutlich durch Wasser aus dem Inneren an die Oberfläche transportiert worden, schreiben die Forscher. Auf der Ceres-Oberfläche ist Wasser nicht stabil und verkocht sofort. Eine Analyse der Kraterformen zeigt aber, dass Ceres weniger Wasser besitzt als erwartet. Bei einem hohen Anteil von Wassereis direkt unter der Oberfläche würden die Einschlagkrater in geologisch vergleichsweise kurzen Zeiträumen langsam zerfliessen, so Michael Bland vom US Geological Survey im Fachblatt "Nature Geoscience". Viele der beobachteten Krater seien jedoch Milliarden Jahre alt.
Die Wissenschaftler schliessen daraus, dass Ceres direkt unter der Oberfläche im Mittel nur zu 30 bis 40 Prozent aus Wassereis besteht. Der Rest sei eine Mischung aus Gestein und Salzen.
Der Wasseranteil auf Ceres lässt Karbonate entstehen
Einige flache Krater zeigten Anzeichen für ein Zerfliessen, dort sei der Wassereisanteil lokal möglicherweise höher. Insgesamt sei auch der geringere Wasseranteil immer noch hoch genug, um die Karbonate entstehen zu lassen und über einen noch nicht genau geklärten Prozess an die Oberfläche zu spülen, heisst es im Begleitkommentar.
Ceres hat einen mittleren Durchmesser von etwa 940 Kilometern und ist rund fünf Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. © dpa
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