Bereits im Januar wurde in Europas eine erhöhte radioaktive Strahlung gemessen – mit bisher unbekannter Ursache. Im Verdacht steht ein AKW im Ural. Nun haben russische Behörden erstmals hohe Messwerte bestätigt.

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Russische Behörden sollen nun eine 986-fach erhöhte Ruthenium-106-Konzentration bestätigt haben, berichtet "Focus Online". Die höchste Strahlenkonzentration wurde demnach im russischen Argajasch gemessen.

Der Wert sei zwar alarmierend, aber dennoch nur im Promillebereich erhöht, behaupten russische Behörden. Zuvor hatten sie erhöhte Messwerte bestritten.

Die genaue Ursache der erhöhten Strahlungswerte in Europa ist aber weiterhin unklar.

Strahlung könnte von bekanntem Unfall-AKW ausgehen

In der Nähe des Ortes Argajasch liegt die Kerntechnische Anlage Majak, in der sich vor rund 60 Jahren ein äusserst schwerer Atomunfall ereignete.

Die Anlage ist derzeit wieder in Betrieb – jedoch bestreiten die Betreiber, dass die ungewöhnlich hohe Strahlung etwas mit ihrem AKW zu tun hat.

Das Bundesamt für Strahlenschutz erklärte schon Anfang Oktober, dass man einen Atomunfall ausschliessen könne, da ausschliesslich Ruthenium-106 gemessen wurde.

Die Strahlungswerte seien nicht gefährlich. Um eine Gefahr für Menschen und Umwelt darzustellen, müsste sie 100.000-mal höher sein. Die Quelle lokalisierte die Behörde ebenfalls im südlichen Ural.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wittert die Vertuschung eines Atomunfalls auf russischem Boden und drängt auf eine Aufklärung durch den staatlichen Konzern Rosatom.

Es müssten gründliche Untersuchungen angestellt werden, um die Verschleierung eines Unfalls auszuschliessen.

(cf / jwo)  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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