Eine aus Südamerika eingeschleppte Landplanarien-Art stört empfindlich die Ökosysteme mehrerer westeuropäischer Länder. Ein internationales Forscherteam hat nun erstmals gezeigt, wie weit verbreitet der Wurm bereits in Frankreich ist.
Er sieht aus wie ein längliches, verwelktes Blatt. Der Obama nungara, eine aus Südamerika stammende Plattwurmart, wird nur ein paar Zentimeter gross. Doch das fleischfressende Tier stört mittlerweile weite Teile der Ökosysteme in Westeuropa. Der Wurm ernährt sich vor allem von Schnecken, Insekten und anderen Würmern, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet.
Wie sehr sich Obama nungara bereits in Frankreich ausgebreitet hat, zeigt nun eine neue Studie, die im biowissenschaftlichen Fachblatt "PeerJ" erschienen ist. Ein französisch-australisches Forscherteam um den Parasitologie-Professor Jean-Lou Justine von der staatlichen Forschungs- und Bildungseinrichtung Muséum national d’histoire naturelle stellte demnach den Wurm in 72 von 96 französischen Departements fest.
"Die Art ist besonders häufig entlang der Atlantikküste, von der spanischen Grenze bis zur Bretagne, und entlang der Mittelmeerküste, von der spanischen Grenze bis zur italienischen Grenze, anzutreffen", heisst es in der Untersuchung.
Wurm-Population bereits in Ökosysteme mehrerer Länder Europas eingedrungen
Die Ergebnisse würden "stark darauf hindeuten", dass es sich bei
Der Wurm wurde laut SZ nach den Worten "Oba" für Blatt und "Ma" für Tier in der alten südamerikanischen Tupi-Sprache benannt – und nicht nach dem Ex-US-Präsidenten Barack Obama.
Das Forscherteam aus Frankreich warnt: Wegen der breiten Streuung in Verbindung mit seinem "räuberischen Charakter" zähle der Wurm wohl zur "bedrohlichsten Art aller in Europa vorkommenden invasiven Landplanarien". Dem internationalen Forscherteam zufolge stammt die Wurmart aus Argentinien. (mf)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.