Unternehmer Frank Thelen rechnet innerhalb der kommenden zehn Jahre mit "tiefgreifenden" Veränderungen im täglichen Leben. Dazu zählen fliegende Taxis, selbstfahrende Autos und Maschinen, die im Haushalt helfen.
Der Unternehmer
Voraussetzungen für Innovationen sind bereits vorhanden
"Unser Leben wird sich in den nächsten zehn Jahren tiefgreifend verändern", sagt der Unternehmer, der vor Kurzem das Buch "10xDNA: Das Mindset der Zukunft" veröffentlichte. "Flugtaxis, Fleisch aus dem Labor, autonomes Fahren und Küchenroboter sind sehr viel näher, als viele glauben."
Die notwendigen Techniken, die für diese Innovationen gebraucht würden, seien "in den Laboren bereits fertig entwickelt und teilweise auch schon im Einsatz", so Thelen. So gebe es bereits "erste Roboterküchen, autonom fahrende LKWs und im Labor gezüchtetes Steak".
Die ersten flächendeckenden technologischen Veränderungen erwartet der 44-Jährige im Bereich der Mobilität. "Das Elektroauto wird nach und nach den Verbrenner ablösen", erklärt er. "Die ersten Flugtaxi-Services werden schon bald ihre Dienste anbieten." Computer würden ausserdem den Menschen "am Steuer ablösen".
Man muss keine "ganze Kuh" mehr schlachten
In der Lebensmittelindustrie sieht Thelen ebenfalls grosses Potenzial für Veränderungen. Ganze Teams arbeiteten beispielsweise bereits an der Züchtung von Fleisch im Labor, weshalb man zukünftig "also nicht mehr eine ganze Kuh schlachten" müsse, "um an unser Steak zu kommen". Durch Vertical Farming könnten zudem bald Lebensmittel in Stadtnähe angebaut werden - "was deutlich nachhaltiger ist und in stabilen und langfristig niedrigeren Preisen resultieren dürfte".
Persönlich wünscht sich der Tech-Investor eine Entwicklung hin zum bargeldlosen Bezahlen, seit Jahren plädiert er bereits für eine Abschaffung des Bargelds. Während der Corona-Pandemie werden dessen Nachteile für Thelen besonders deutlich: "Es ist unsicher, unhygienisch und unnötig." Er glaubt dennoch nicht daran, dass Münzen und Geldscheine als Zahlungsmittel schon bald aus dem Alltag der Deutschen verschwunden sein werden. "Ich denke, bis die Gesellschaft so weit ist, wird es noch eine Weile dauern", sagt er im Interview.
Die Einschnitte durch die Coronakrise sieht der Unternehmer als Chance für Deutschland, das Land sei "aus einem Wohlstandsschlaf gerissen" worden. "Wenn wir jetzt mutig und konsequent in Innovation investieren, könnten wir gestärkt aus der Krise hervorgehen", zeigt er sich hoffnungsvoll. (ahu/wag) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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