Das milliardenschwere Satelliten-Navigationssystem Galileo ist wegen einer Störung ausgefallen.
Das europäische Navigationssystem Galileo ist fast vollständig ausgefallen. Der Totalausfall soll bereits am Donnerstag begonnen haben, berichten verschiedene Medien. Der Such- und Rettungsdienst, mit dem Menschen in Notlagen aufgespürt werden können, funktioniere aber noch, teilte die zuständige EU-Agentur GSA auf ihrer Webseite mit.
Gestört seien Einrichtungen am Boden. Experten arbeiteten daran, den Fehler zu beheben.
Mit dem milliardenschweren Prestigeprojekt Galileo will Europa unabhängig vom amerikanischen GPS werden. Erste Galileo-Dienste sind seit Dezember 2016 verfügbar. Schon jetzt sind Positionsbestimmungen rund um den Globus möglich.
Das System soll letztlich mit 30 Satelliten Navigationsdienste anbieten. Derzeit befinden sich 26 Galileo-Satelliten in der Umlaufbahn, 4 weitere sollen Ende 2020 ins All geschossen werden. Das Kontrollzentrum steht in Oberpfaffenhofen, Betreiber aber ist die europäische Satellitennavigationsbehörde GSA in Prag.
Satelliten-Navigationssystem Galileo viel teurer als geplant
Galileo war mit grosser Verzögerung und viel höheren Kosten als geplant an den Start gegangen. Ursprünglich sollte Galileo bereits 2008 in den Vollbetrieb gehen.
1999 plante die EU 2,2 bis 2,9 Milliarden Euro für den Aufbau des Systems ein. Der derzeitige Kostenrahmen: Im EU-Budget bis 2020 sind 7,2 Milliarden für den Aufbau plus 3 weitere Milliarden für den Betrieb vorgesehen. © dpa
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