Die Krankheit Krebs ist womöglich älter, als bisher angenommen. Forscher konnten bei einem 76 Millionen Jahre alten Fossil eines Dinosauriers nun Knochenkrebs feststellen. Das Team erhofft sich anhand des neuen Fundes die Evolution der Krankheit weiter erforschen zu können.

Mehr Wissensthemen finden Sie hier

Forscher haben ein Fossil, das bereits 1989 gefunden wurde, erneut untersucht und eine überraschende Entdeckung gemacht. Eine Wulst an einem Unterschenkelknochen wurde zuvor für eine verheilte Verletzung gehalten. Nun haben die Experten herausgefunden, dass das Tier an Knochenkrebs litt.

Das Bein des Centrosaurus wurde mit moderner Technologie, wie zum Beispiel mithilfe von Mini-Computerthomografie, untersucht. So konnten die Forscher das Osteosarkom, den bösartigen Knochentumor, erkennen.

Bereits Anfang des Jahres war eine seltene Krebsart, Langerhans-Zell-Histiozytose, bei einem etwa 66 Millionen Jahre alten Hadrosaurier Fossil festgestellt worden. Das Fossil des Centrosaurus ist etwa 76 Millionen Jahre alt. Der neue Fund zeigt, dass es Krebs also noch früher als bisher angenommen gab.

Asteroid, Mond, Erde, Weltraum, Weltall, Didymos, ESA, Mission Asteroid Impact

Doppel-Asteroid Didymos nähert sich der Erde: Die NASA schickt eine Abwehrsonde ins All

Fernab der Wahrnehmung der meisten Menschen bahnt sich eine Katastrophe an. Grund der Sorge ist der Asteroid Didymos. Anders als vor 60 Millionen Jahren aber ist der Mensch heute technisch in der Lage, einen GAU zu verhindern - sonst droht uns ein ähnliches Schicksal wie den Dinosauriern.

Herde schützte den Centrosaurus vor Krebs

"Das Schienbein zeigt aggressiven Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium. Der Krebs hätte lähmende Auswirkungen auf das Individuum gehabt und es sehr anfällig für die gewaltigen Tyrannosaurier-Raubtiere der damaligen Zeit gemacht", sagt David Evans, ein Experte für diese Horndinosaurier laut Royal Ontario Museum.

"Die Tatsache, dass dieser pflanzenfressende Dinosaurier in einer grossen, schützenden Herde lebte, hat es ihm möglicherweise ermöglicht, länger zu überleben, als es normalerweise bei einer so verheerenden Krankheit der Fall gewesen wäre“, erklärt der Experte laut Ontario Museum.

Die Forscher nehmen an, dass der Centrosaurus nicht an seinem Krebsleiden gestorben ist. Er wurde gemeinsam mit weiteren Fossilien gefunden. Die Pflanzenfresser sind höchstwahrscheinlich durch eine Flut ums Leben gekommen. (awa)

Verwendete Quellen:

  • Royal Ontario Museum: Rare Malignant Cancer Diagnosed in a Dinosaur
  • McMaster University: Malignant Cancer diagnosed in a dinosaur for the first time
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.