Mit nur 18 Jahren hat der Schweizer Luca Mondada bereits etwas Ausserordentliches geschafft: er hatte eine Idee zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Mensch und Roboter. Für die praktische Umsetzung seiner Idee wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet.

Ein Interview

Nicht nur für Laien scheint die Problemstellung, einzelne Roboter aus einer gemeinsam agierenden Gruppe von Robotern über einfaches Anschauen anzusteuern, komplex und schier unlösbar. Doch Luca Mondada hatte eine Idee. Sein Lösungsansatz war es, über ein Elektroenzephalogramm, das die menschliche Gehirnaktivität misst, die Gehirnströme einer Bedienperson aufzuzeichnen, zu analysieren und sie so auf die Signale einer Robotergruppe abzustimmen.

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So würden die einzelnen Roboter schliesslich auf simples Anblicken durch die Bedienperson reagieren. Über eine Fernbedienung wäre der ausgewählte Roboter dann so lange steuerbar, bis die Bedienperson den Blick auf einen anderen Roboter lenkt und diesen aktiviert.

Wissenschaftliche Disziplin und Ausdauer

Sein besonderes mathematisches Talent erlaubte es Luca, bereits während seiner Schulzeit "nebenbei" Universitätskurse zu belegen. Mathematik in Kombination mit seinen Fähigkeiten als Programmierer und seinem grossen Interesse für Neurowissenschaften, das er im Zuge seines Maturaprojektes entdeckt hatte, waren die Katalysatoren für seine Idee.

Praktischen Rat für sein Projekt holte sich Luca bei seinem Vater, Francesco Mondada, anerkannter Experte für Roboterschwärme und Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne.

Erst als dieser das Projekt seines Sohnes als "grundsätzlich möglich" einschätzte, wagte sich Luca an die Umsetzung seiner Idee. Wieder leistete sein Vater Starthilfe, indem er ihn zuerst in die Strukturen wissenschaftlicher Arbeit einwies und facheinschlägige Kontakte vermittelte - so wie er es auch bei manchen Maturaprojekten zuvor gemacht hatte. Später stand er auch als Versuchsperson für die langwierigen Messverfahren und Probeläufe, die zur Erstellung des Set-Ups nötig waren, zur Verfügung.

Ohne die Hilfe und den Optimismus seines Vaters hätte er sich nicht an die Realisierung seines Experiments herangewagt, erzählt Luca Mondada in einem TV-Interview und fährt selbstbewusst fort: "Nachdem der Anfang aber erst einmal gemacht war, entwickelten sich die Dinge fast von selbst."

Auszeichnungen für ein aussergewöhnliches Talent

Für seine Arbeit wurde Luca Mondada im vergangenen Jahr mit dem Preis der Stiftung "Schweizer Jugend forscht" ausgezeichnet und er vertrat die Schweiz beim internationalen Jugendbewerb in Mailand. Ausserdem erhielt er den Preis der Société Vaudoise des Sciences Naturelles in Lausanne.

Befragt nach den Charaktereigenschaften seines Sohnes erzählt Professor Mondada: "Luca ist extrem reif, sehr neugierig, lernt gerne unterschiedlichste Dinge und hat ein grossartiges Gedächtnis. Er hat aber auch viele Freunde und ist sehr hilfsbereit." Luca ist ausserdem sprachbegabt und musikalisch. Neben seiner Muttersprache Französisch spricht er Italienisch und Deutsch, hat am Gymnasium Latein und Griechisch abgeschlossen und nebenher Englisch gelernt. Er spielt Klavier und Violine und hat mit seinem Chor schon einige CD-Aufnahmen gemacht. Dafür bleibt ihm nun während seines Physikstudiums in Zürich allerdings keine Zeit mehr.

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