- In den Niederlanden wird Plastikmüll mit Luftblasen aus fliessenden Gewässern gefischt.
- Ein Franzose bastelt Ölfilter aus abgeschnittenen Haaren.
- Wissenschaftler in den USA haben einen Krebsimpfstoff entwickelt, der gleichzeitig Hirntumore tötet und der Neuentstehung vorbeugt.
"Where focus goes, energy flows." Übersetzt bedeutet der häufig von Motivations-Coaches verwendete Satz so viel wie: Energie fliesst dort, worauf die Aufmerksamkeit gerichtet wird. Angesichts der täglichen Schreckensmeldungen aus aller Welt ist es mitunter nicht leicht, positiv gestimmt zu bleiben. Der ständige Konsum von Negativ-Schlagzeilen kann sich sogar auf die Gesundheit auswirken.
Forscher der Texas Tech University haben herausgefunden, dass ständiges Lesen von negativen Schlagzeilen – sogenanntes Doomscrolling – anfälliger für Angsterkrankungen, Stress und physische Beschwerden machen kann. Ein guter Grund, den Fokus auf positive Nachrichten umzuschwenken. Auf diese zum Beispiel:
Luftblasen treiben Plastikmüll aus Gewässer
Täglich verenden Tiere qualvoll durch Plastikmüll in der Natur. Auch im menschlichen Organismus ist Plastik in Form von Mikroplastik längst angekommen, sogar im Blutkreislauf. Das konnten Forscher aus den Niederlanden Anfang 2022 erstmals nachweisen. Welche gesundheitlichen Auswirkungen Mikroplastik auf die Gesundheit hat, kann noch nicht abschliessend bewertet werden. Fakt ist: Plastik enthält häufig giftige Zusatzstoffe wie Weichmacher und Flammschutzmittel.
Eine innovative Methode, wie Plastik aus fliessenden Gewässern entfernt werden kann, bevor er in die Meere gelangt und letztendlich als Mikroplastik in der Nahrungskette landet, kommt aus Amsterdam. Das junge Start-up The Great Bubble Barrier hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, Plastik mithilfe von Luftbläschen aus Flüssen und Kanälen zu pusten.
Und zwar so: Durch einen perforierten Schlauch, der am Grund liegt, wird Luft gepumpt. Der erzeugte Blasenschleier bewirkt eine Aufwärtsströmung, die den Müll an die Wasseroberfläche treibt. Verläuft die Luftblasenbarriere diagonal über das fliessende Gewässer, sorgt die Wasserströmung dafür, dass der Müll an die Seite getrieben wird. Dort wird er in Auffangbehältern gesammelt und entsorgt.
In einem Pilotprojekt in Berlin konnten sogar 1 Millimeter kleine Plastikteile aus dem Wasser geholt werden. Da der Schlauch am Grund liegt, behindert er die Schifffahrt nicht. Zudem kann die Installation rund um die Uhr betrieben werden und ist fischfreundlich. Nachdem mehrere Bubble Barriers erfolgreich getestet wurden, will das Start-up schnellstmöglich in Asien aktiv werden, wo Kunststoff in Flüssen in massives Problem darstellt.
Wie abgeschnittene Haare Öl aus dem Wasser ziehen
In Frankreich wird nicht nur schöne Mode designt, auch eine sehr schöne Idee mit grossem Mehrwert für die Natur wurde im Süden des Landes neu aufgelegt. Der Franzose Thierry Gras hat aus Thrombosestrümpfen, Weinkorken und Menschenhaaren einen Ölfilter entwickelt.
Die Strümpfe werden mit den Haaren und Korken gefüllt und verschlossen. Während die Haare durch ihre fettliebende Eigenschaft Öl aufsaugen, sorgen die Korken dafür, dass die DIY-Ölfilter an der Wasseroberfläche schwimmen. Die Filter können beispielsweise in Häfen oder nach Tankerunglücken eingesetzt werden, um Öl von der Wasseroberfläche aufnehmen. Auch eignen sie sich, um Sonnenmilchreste, die durch Badegäste ins Wasser getragen werden, aufzusaugen.
Die Haare erhält Thierry Gras von Friseursalons, die sein Projekt "Coiffeurs Justes" unterstützen. Inspiriert vom Vorbild aus Frankreich, werden auch in Deutschland Haare gesammelt. Emidio Gaudioso und Thomas Keitel haben das Projekt "Hair Help the Oceans" gegründet. Auch sie wollen mit gesammelten Haaren und Geldspenden dazu beitragen, die Meere zu säubern.
Neuer Krebsimpfstoff entfernt Krebs und wirkt Neuentstehung entgegen
Forschern des Brigham and Women's Hospital in Boston ist es gelungen, mit dem molekularen Verfahren CRISPR-Cas9 einen neuen Ansatz zur Therapie von Hirntumoren zu entwickeln. Die im Jahr 2020 mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnete Methode CRISPR-Cas9 wird als DNA-Schere bezeichnet. Das Verfahren ermöglicht es, DNA gezielt zu schneiden und zu modifizieren.
Für die Behandlung haben die Forscher sich die Eigenschaft von Gehirntumorzellen zunutze gemacht, durch das Gehirn zu wandern und dann an den Ort zurückzukehren, wo die anderen Krebszellen sitzen. Mit der DNA-Schere wurden Tumorzellen so verändert, dass sie einen Stoff freigeben, der Krebszellen abtötet. So wird der Primärtumor durch die modifizierten Krebszellen zerstört. Gleichzeitig wird das Immunsystem dahingehend trainiert, die Tumorzellen zu erkennen und sie zu bekämpfen, falls sie erneut auftauchen sollten.
Mit ihrer Methode haben die Wissenschaftler Krebszellen gleichzeitig in einen Krebskiller und einen Impfstoff umgewandelt. Getestet wurde die Methode im fortgeschrittenen Mausmodell. Einige der Mäuse trugen menschliche Zellen in sich. Behandelt wurde das häufig diagnostizierte und tödlich verlaufende Glioblastom. Basierend auf den vielversprechenden Ergebnissen, soll nun weiter an dem neuen Therapieansatz geforscht werden.
Verwendete Quellen:
- tandfonline: Caught in a Dangerous World: Problematic News Consumption and Its Relationship to Mental and Physical Ill-Being
- thegreatbubblebarrier.com: Our Technology
- scienedirect.com: Discovery and quantification of plastic particle pollution in human blood
- brighamandwomens.org Scientists Develop a Cancer Vaccine to Simultaneously Kill and Prevent Brain Cancer
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.