In der kaum besiedelten Mojave-Wüste ist am Samstag das grösste Flugzeug der Welt gestartet. Die Mission der Entwickler des Riesenfliegers: Stratolaunch soll den Start von Raketen deutlich günstiger machen.
Das weltgrösste Flugzeug Stratolaunch hat am Samstag in Kalifornien seinen ersten Testflug absolviert. Bei dem zweieinhalbstündigen Flug erreichte das Flugmodell eine Höhe von über 5.000 Metern und eine Spitzengeschwindigkeit von 300 Stundenkilometern, wie das Unternehmens Stratolaunch Systems Corporation mitteilte.
"Was für ein fantastischer erster Flug"
Der riesige Flieger mit einer Flügelspannweite von 117 Metern war von dem Flughafen Space Port in der Mojave-Wüste gestartet und nach dem Testflug problemlos gelandet - "sanft und punktgenau", wie es hiess. Der "Roc", benannt nach einem Fabelwesen, sorgte damit für Euphorie im gesamten Stratolaunch-Team.
"Was für ein fantastischer erster Flug", sagte Stratolaunch-Chef Jean Floyd. Der Flug erweitere nunmehr die Möglichkeiten zu Alternativen zu Raketenstarts vom Boden. "Ich bin so stolz auf diesen historischen Tag", twitterte er später.
Testpilot Evan Thomas war vom Erstflug begeistert. "Ich hätte mir keinen besseren Testflug eines Flugzeugs dieser Grösse, Komplexität und Einzigartigkeit wünschen können."
Zu den Baukosten schweigt der Hersteller
Stratolaunch ist ein gewaltiges Trägerflugzeug, von dem aus Satelliten per Trägerrakete aus Flughöhen über 10.000 Meter gestartet werden sollen.
Dadurch würden erhebliche Kosten und auch Zeit gespart, da Starts von Raketen vom Boden weitaus teurer und auch abhängig vom Wetter sind.
Die Maschine, bei deren Bau Teile alter Boeing-747-Flugzeuge mitverwendet wurden, hat zwei Rümpfe und sechs Triebwerke. Am Verbindungsstück zwischen den beiden Rümpfen können bis zu drei Trägerraketen mit einem Gesamtgewicht von bis zu knapp 227 Tonnen befestigt werden. Die bisherigen Baukosten sind unbekannt.
Der im vorigen Oktober gestorbene Microsoft-Mitgründer und Raumfahrtinvestor Paul Allen hatte das Projekt 2011 ins Leben gerufen. "Wir wissen, dass Paul die heutige historische Leistung mit Stolz verfolgt hätte", sagte Jody Allen vom Paul-Allen-Trust. © dpa
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