- Wie oft sollte man seinen Hund füttern?
- Eine aktuelle Studie zeigt eine deutliche Tendenz - die aktuellen Empfehlungen widerspricht.
- Doch Hundebesitzer sollten nicht sofort den Futter-Rhythmus ändern.
Hunde lieben Futter und viele Besitzer geben diesem Drang nur allzu gerne nach – mit teilweise schwerwiegenden Folgen für den Vierbeiner. Doch wie oft sollte man seinen Hund eigentlich füttern? Dieser Frage haben sich Forscher der Universität von Arizona angenommen. Sie kommen zu einem sehr eindeutigen Ergebnis: Einmal füttern am Tag scheint optimal zu sein. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung wurden im Fachmagazin "GeroScience" veröffentlicht.
Einmal Fressen pro Tag scheint gesundheitliche Vorteile mit sich zu bringen
Für die Studie wurden die Daten von über 10.000 Hunden untersucht, wie das Wissenschaftsportal "ScienceAlert" berichtet. Dabei stellten die Forscher fest, dass Vierbeiner, die nur einmal am Tag gefüttert wurden, bei mehreren Gesundheitsindikatoren deutlich besser abschnitten als Hunde, die häufiger zu fressen bekamen.
Die Experten erläutern: Konkret gehe es um "niedrigere Durchschnittswerte auf einer Skala für kognitive Störungen". Zudem nähmen die Wahrscheinlichkeiten für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Zähne, des Bewegungsapparates, der Nieren und der Harnwege sowie der Leber und der Bauchspeicheldrüse ab.
Ergebnisse für Forscher überraschend
Diese Ergebnisse waren auch für die Wissenschaftler selbst überraschend, wie die Hauptautorin Kathleen Kerr von der Universität von Washington erklärte: "Wir waren überhaupt nicht zuversichtlich, dass wir aufgrund der Fütterungshäufigkeit Unterschiede in der Gesundheit der Hunde feststellen würden." Man wäre "begeistert" gewesen, wenn man einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Fütterung und der Gesundheit in nur einem einzigen Bereich gesehen hätte. "Ich war überrascht, dass es Zusammenhänge in so vielen Bereichen gab", sagte Kerr bereits im Dezember 2021, als die vorläufigen Ergebnisse bekannt gegeben wurden.
Allerdings räumen die Wissenschaftler ein, dass es bei der Studie Einschränkungen zu beachten gilt: So wurden alle Fütterungsdaten von den Hundebesitzern selbst angegeben. Das bedeutet, dass die Daten mit Erinnerungs- und Interpretationsfehlern behaftet sein könnten. Zudem war die Studie nicht in der Lage, den möglichen Einfluss einer Kalorienrestriktion (die in der Studie nicht gemessen wurde) von der Fütterungshäufigkeit abzugrenzen.
Hundebesitzer sollten vorerst nichts an Fütterung ändern
Daneben weisen die Wissenschaftler drauf hin, dass die Studie keinen kausalen Zusammenhang zwischen Fütterungshäufigkeit und Gesundheitszustand nachgewiesen hat. Man dürfe also nicht zu dem Schluss kommen, dass eine geringere Fütterungshäufigkeit tatsächlich zu einer besseren Gesundheit des Hundes führt. So könnte es andere Gründe geben, warum Hunde mit schlechterem Gesundheitszustand häufiger gefüttert werden als gesunde Hunde. Beispielsweise könnten zusätzliche Mahlzeiten zur Einnahme von Medikamenten nötig sein.
Hundebesitzer müssen also an den Fütterungsgewohnheiten für ihren Hund vorerst nichts ändern. "Sollten sich jedoch künftige Studien bestätigen, könnte es ratsam sein, die derzeit vorherrschende Empfehlung, erwachsene Hunde zweimal täglich zu füttern, zu überdenken", so die Schlussfolgerung des Teams.
Verwendete Quellen:
- sciencealert.com: How Often Should You Feed Your Dog? Giant Study Reveals a Surprising Answer
- springer.com: Once-daily feeding is associated with better health in companion dogs: results from the Dog Aging Project
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.